Politik
Umfrage: Relative Mehrheit will ÖVP in der Opposition
Die Volkspartei gerät immer mehr unter Druck. Eine neue Umfrage zeigt, dass immer mehr Österreicher die ÖVP nicht mehr in der Regierung wollen.
Planmäßig stehen erst in zwei Jahren wieder Nationalratswahlen am Programm. Doch schon jetzt gibt es diverse Gerüchte über die mögliche Farbgebung der nächsten österreichischen Bundesregierung. Mehrere Umfragen zeigen nun, dass sich die Österreicher eine "Ampelkoalition" wünschen.
Ampel-Variante am beliebtesten
Wie das Meinungsforschungsinstitut "Unique Research" für das "profil" erhoben hat, würden 20 Prozent der Österreicher eine Koalition aus SPÖ, Grünen und NEOS wünschen. Sollte es zu diesem Bündnis kommen, wäre die ÖVP das erste Mal seit 1986 in der Opposition (das Übergangskabinett von Brigitte Bierlein nicht berücksichtigt).
Lediglich zwölf Prozent wünschen sich nach der nächsten Nationalratswahl eine Große Koalition, also eine Zusammenarbeit von SPÖ und ÖVP. Das Bündnis der beiden Großparteien prägte das politische Bild der Alpenrepublik über viele Jahre hinweg, wurde aber zuletzt von Sebastian Kurz 2017 beerdigt.
Rechte Koalition unbeliebter
Neun Prozent der Befragen gaben an, dass für sie eine rechte Koalition aus Volkspartei, FPÖ und MFG das beste Szenario wäre. Aktuelle Umfragen bescheinigen dem Bündnis jedoch derzeit keine Mehrheit. Zudem ist die ÖVP nur wenig angetan von FPÖ-Chef Herbert Kickl.
Von den 500 online Befragten wünschten sich zudem zwölf Prozent eine andere Koalition, während 38 Prozent keine Präferenzen angaben. Wer tatsächlich in der nächsten Regierung sitzt, bleibt ohnehin noch länger unklar. Trotz katastrophaler Umfragewerte sehen ÖVP und Grüne derzeit keinen Grund für Neuwahlen. Auch, weil ihr Platz in der nächsten Regierung alles andere als gesichert ist.