Politik

Umfrage-Beben: So steht das Match um Österreich

Neuer Umfrage-Hammer im Österreich-Trend von ATV: Die FPÖ liegt jetzt klar auf Platz eins. Aber: Doskozil als Kanzlerkandidat würde Kickl schlagen.

Heute Redaktion
Die SPÖ unter Rendi-Wagner ist deutlich hinter Kickl zurückgefallen. Einzig Landeschef Doskozil könnte ihn derzeit schlagen.
Die SPÖ unter Rendi-Wagner ist deutlich hinter Kickl zurückgefallen. Einzig Landeschef Doskozil könnte ihn derzeit schlagen.
picturedesk.com ("Heute"-Montage)

Jetzt ist die FPÖ auch beim seriösen Institut von Peter Hajek an der Spitze: Im brandaktuellen Österreich-Trend von ATV (800 Befragte, Schwankungsbreite ±  3,5 Prozent) kommen die Blauen unter Herbert Kickl auf 26 Prozent. Nur noch auf Platz zwei liegt die zuletzt lange Zeit führende SPÖ unter Pamela Rendi-Wagner. Die Roten kämen – wären am Sonntag Nationalratswahlen – auf 24 Prozent der Stimmen. "Grund dafür dürfte der Schlingerkurs beim Thema Asyl und Schengen sein", analysiert Meinungsforscher Peter Hajek. Nachsatz: "Das letzte Mal, dass die SPÖ unter 25 Prozent zu liegen kam, war im Sommer 2021", so der renommierte Polit-Experte.

Nur noch ein Drittel steht hinter Regierung

In der ATV-Umfrage kommt die Kanzlerpartei ÖVP auf 22 Prozent, die Grünen sind mit zehn Prozent gerade noch zweitstellig und fallen hinter die Neos von Beate Meinl-Reisinger (11 Prozent) zurück. Bedenklich: Die Koalition hat somit nur noch einen Rückhalt von 32 Prozent in der Bevölkerung. Laut Peter Hajek hätte es für die ÖVP noch dicker kommen können: "Der harte Kurs in der Schengen-Frage macht sich insofern bezahlt, als man nicht unter die 20 Prozent-Marke gerutscht ist." ÖVP- und FPÖ-Wähler würden diesen Kurs goutieren.

Nehammer dominiert bestehendes Polit-Feld

Komfortabel in Führung liegt der Amtsinhaber bei der (fiktiven) Bundeskanzler-Direktwahl. Könnten die Österreicher ihren Regierungschef direkt bestellen, täten dies bei Karl Nehammer laut ATV 30 Prozent. Hinter ihm: Der polarisierende FPÖ-Frontmann Herbert Kickl (25 Prozent). SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner kommt erstmals seit Oktober 2021 hinter Kickl zu liegen und rutscht auf 22 Prozent ab. Auffällig: Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger (12 Prozent) schlägt Vizekanzler Werner Kogler (10 Prozent) klar.

Doskozil klar Erster

Ein wahres Umfrage-Beben löst ATV jedoch mit einer neu abgefragten Variante aus. Die Erschütterungen werden wohl auch wieder in der Wiener Löwelstraße zu spüren sein. Würde nämlich Burgenland-Chef Hans Peter Doskozil für die SPÖ in den Ring steigen, würde er die komplette Polit-Konkurrenz deutlich hinter sich lassen. Doskozil käme bei einer Bundeskanzler-Direktwahl auf 31 Prozent. Auf den Plätzen: Amtsinhaber Karl Nehammer (25 Prozent) und Herbert Kickl (21 Prozent). Meinungsforscher Peter Hajek dazu: "Würde Doskozil um das Kanzleramt fiktiv rittern, hätte er alle Trümpfe in der Hand. Verluste links der Mitte würde er bei Mitte-Rechts-Wählern und parteipolitisch Unentschlossenen auffangen."

Ludwig stützt Rendi

Auch "Heute" hat Doskozil zuletzt – wie berichtet – von Unique Research im Polit-Barometer abfragen lassen. Der Landeshauptmann kommt deutlich auf Platz eins und hat als einziger Spitzenpolitiker neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen einen positiven Saldo. Ein Wechsel an der SPÖ-Spitze zeichnet sich Polit-Insidern zufolge jedoch nicht ab. Trotz Umfragen-Schlappen stützen Wiener SPÖ und Gewerkschaft Rendi-Wagner weiter – noch.

Hofer spricht Bürgerliche an

Etwas Ähnliches hat sich ATV für einen weiteren Burgenländer, nämlich Norbert Hofer, einfallen lassen. Einziger Unterschied: Das blaue Wunder bliebe unter Kickl-Vorgänger Hofer aus. Er holt mit 27 Prozent Zustimmung zwar zwei Prozent mehr als Herbert Kickl, würde jedoch wie der amtierende Parteichef hinter Kanzler Karl Nehammer (29 Prozent) zu liegen kommen. Auffällig: Rendi-Wagner (21 Prozent) würde auch er klar überflügeln. Laut Hajek bringt Hofer jedoch ein entscheidendes Asset mit: "Mit ihm gäbe es die Möglichkeit, mehr ÖVP-Wähler aus 2019 zu erreichen als mit Herbert Kickl."

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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