Wirtschaft
Umfrage: 9 von 10 Österreichern sparen bewusst Energie
Die Energiekrise mitsamt der Preisexplosionen trifft Österreichs Haushalte hart. Eine aktuelle Umfrage zeigt, wie die Österreicher darauf reagieren.
Der Krieg in der Ukraine hat weltweite Auswirkungen, nicht zuletzt auf den Energiesektor. Auch Österreich trifft die Energiekrise hart: Im Jahresvergleich zwischen Jänner 2022 und Jänner 2023 sind die Haushaltsenergiepreise um 40,8 Prozent gestiegen. Vor allem Strom, Erdgas und Fernwärme belasten die Budgets der Österreicher. Auch wenn eine teilweise Besserung der Lage in Sicht ist, scheinen immer mehr Menschen bewusst Energie zu sparen.
Das ist einer neuen Trendumfrage von ImmoScout24 zu entnehmen. 1.000 Österreicher wurden im Jänner und Februar zur Thematik Energiesparen online befragt – die Ergebnisse sind sehr aufschlussreich und zeigen weitflächige Verhaltensanpassungen. 88 Prozent der Befragten geben an, den eigenen Energieverbrauch bewusst einzuschränken. Über 50-Jährige sind hier am fleißigsten (93 Prozent).
"Licht aus!" wird am häufigsten umgesetzt
Bewohner kleinerer Immobilien (bis 69 m2) sind hingegen unterdurchschnittlich sparsam (80 Prozent). Vor allem das Lichtausschalten beim Verlassen eines Raumes ist weit verbreitet: 9 von 10 Befragten praktizieren es bereits, vier Prozent haben es vor. Besonders sensibel sind hier über 50-Jährige, 97 Prozent schalten konsequent das Licht aus. Deutlich weniger weit verbreitet ist dies bei den 18- bis 29-Jährigen (79 Prozent).
Hinsichtlich der Temperaturen lassen sich deutlich weniger Menschen einschränken: 68 Prozent senken angesichts der Energiekrise aktiv die Wohntemperatur in den eigenen vier Wänden herab. 2020 waren es noch 58 Prozent. Weitere sechs Prozent planen, die Heizung herunterzudrehen. Ein knappes Fünftel (17 Prozent) kann und will sich beim Heizen nicht einschränken.
Beim Wasser spießt es sich
Auch Vollbäder sind ein heikles Thema: Knapp unter zwei Drittel (65 Prozent) nutzen die Badewanne gar nicht mehr zum Baden, acht Prozent haben es vor. 17 Prozent wollen nicht auf Vollbäder verzichten. Noch deutlicher zeigt sich das Ganze beim Duschen: "Nur" 58 Prozent haben ihre Duschzeit bereits verringert, um Energie zu sparen. 7 Prozent haben es vor, für 19 Prozent kommt es nicht infrage.
Luft nach oben sieht die Studie bei Geräten im Standby-Modus. 2020 haben 4 von 10 Personen Geräte nach der Nutzung komplett abgeschaltet, aktuell sind es 6 von 10. Weitere 10 Prozent planen es, ebenso viele können es sich nicht vorstellen. Potenzial gebe es auch bei Maßnahmen zur Beschattung, die Heizenergie einsparen oder den Kühlbedarf senken. 56 Prozent vertrauen auf solche Lösungen. Besonders häufig tritt dies bei jenen auf, die im Eigentum wohnen (62 Prozent) oder größere Wohneinheiten mit mehr als 130 m2 zur Verfügung haben (66 Prozent).
Wenig Ökostrom und Solarenergie
Auf Ökostrom haben laut der Umfrage bisher wenige umgesattelt. 36 Prozent geben an, nur Ökostrom zu beziehen. Weitere 10 Prozent wollen umsteigen. Mehr als ein Drittel kann es sich vorstellen, sieht jedoch keinen Handlungsbedarf. 18 Prozent lehnen den Umstieg sogar ab.
Weniger als ein Viertel (23 Prozent) der Befragten produziert selbst mittels Solar- oder PV-Anlagen Energie. Häufiger tritt dies bei Bewohnern von Häusern (38 Prozent) und Eigentümern (34 Prozent) auf. Ein Fünftel plant die selbständige Energie-Produktion, ein weiteres Drittel kann es sich vorstellen. Für besonders viele Wiener ist ein Umstieg auf selbst produzierte Energie nicht vorstellbar (44 Prozent) – wohl auch aufgrund der fehlenden Möglichkeiten.