Zum Herbst hin konnten die Verteidiger die Initiative erlangen und Wladimir Putins Armee weite Gebiete um Charkiw und auch einige Dörfer an der südlichen Front bei Cherson befreien. Dennoch steht rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes weiter unter russischer Kontrolle – und die Zeit für weitere Gegenoffensiven drängt, denn die Schlammzeit und dann der eiskalte Winter rücken immer näher.
Die Russen haben sich fast auf der ganzen Frontlinie in die Defensive begeben und versuchen nun, sich einzuigeln, um über den Winter die eigenen Wunden lecken zu können. Die Hoffnung im Kreml ist wohl, dass die einberufenen Reservisten die Lücken in der Todeszone füllen können und die besetzten und schon vorauseilend annektierten Territorien halten können.
Nur rund um die östliche Stadt Bakhmut seien Putins Männer fürs Grobe – die Wagner-Söldner – weiter auf dem Vormarsch, analysierte am Sonntag Bundesheer-Oberst Markus Reisner im ORF. Diese seien im Gegensatz zur restlichen Armee mit bester Ausrüstung ausgestattet und brächten genügend Kampferfahrung mit.
Putin von Sieg weit entfernt
Doch was passiert, wenn die Frontlinie im Winter einfriert und niemals wieder auftaut? Das ist ein Szenario, das sich keine der Kriegsparteien leisten kann und will, denn der Konflikt würde dann nämlich kein Ende nehmen – weder zum Guten wie zum Bösen. Wladimir Putin könnte zwar weiter auf Zeit spielen, doch steht Russland weiter isoliert da und selbst in der von Propaganda kontrollierten Heimat mehrt sich Kritik an ihm und seiner Ukraine-Kampagne. Ein Machtverlust scheint aber (noch) kein Thema in Moskau.
Wladimir Putin hat die selbst gesteckten Minimalziele seiner Invasion noch nicht erreicht.
Sputnik/Gavriil Grigorov via REUTERS
Einfach aufhören und einen Sieg verkünden kann Putin aber nicht – diese Option hatte er sich nach den Scheinreferenden selbst genommen. Der russische Präsident mit Großmacht-Fantasien hatte vier ukrainische Regionen zu russischem Staatsgebiet erklärt, obwohl diese noch nicht vollständig unter Kontrolle seiner Besatzer standen. Diesen fehlenden Rest zu erobern, gilt also seitens des Kremls als Minimalziel, um einen Sieg verbuchen zu können.
Was Selenski erreichen muss
Doch auch die schwer gebeutelten Ukrainer, die mit hoher Moral und westlichen Waffen jeden Meter ihres Staatsgebietes verbissen verteidigen, können jetzt nicht einfach aufgeben und um des Friedens Willen, Putin die geforderten Territorien überlassen.
Wolodimir Selenski kann den Russen nicht nachgeben, ohne die Zukunft seines Landes zu gefährden.
Ukrainische Präsidentschaftskanzlei via REUTERS
Nach den jüngsten Raketenangriffen auf die Energieversorgung des Landes – rund 30 Prozent der Kraftwerke seien zerstört, heißt es aus Kiew – hatte Selenski neuerlich öffentlich klargemacht: "Es gibt keinen Verhandlungsspielraum mit Putins Regime."
Das hat nicht nur mit Nationalstolz oder dem ureigensten Recht eines Staates, sein Territorium entlang der international anerkannten Grenzen zu verteidigen, etwas zu tun, sondern es geht um den Fortbestand der Ukraine als eigenständige Nation, wie das in Washington ansässige Institute for the Study of War (ISW) am Montag in einer Analyse betont: "Die Ukraine muss einige Schlüsselregionen, die derzeit unter russischer Besatzung stehen, zurückerobern, um langfristig seine Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität zu sichern."
Militärische Sicherheit
Um sich in Zukunft von einer möglichen neuen russischen Invasion verteidigen zu können, müsste die Ukraine demnach den Großteil der Oblaste Cherson und Saporischschja an der Schwarz-Meer-Mündung des Flusses Dnepr bis hinüber zum Asowschen Meer zurückerobern. Mit Ausnahme der lange belagerten Stadt Mariupol am östlichen Rand der unten dargestellten Karte, stehen die besetzten Regionen schon beinahe seit kurz nach Kriegsbeginn unter russischer Kontrolle:
Die Oblaste Cherson und Schaporischschja liegen nördlich der 2014 annektierten Krim. In rot sind russisch-besetzte Gebiete mit Stand 18. Oktober 2022.
liveuamap.com
Absolute militärische Priorität müssten der Analyse zufolge die besetzte Stadt Cherson auf der Westseite des Dnepr für die Ukrainer haben. Solange der russische Brückenkopf am rechten Ufer des mächtigen Flusses bestehen bleibe, sei die Gefahr groß, dass Putin etwa nach einem Waffenstillstand hier eine neuerliche Invasion starten könne.
Könnten die Russen hingegen wieder über den Dnepr zurückgedrängt werden, würde dieser als natürliche Barriere eine neue Offensive massiv erschweren. Doch: "Der Dnepr sollte nicht die erste Verteidigungslinie der Ukraine sein, sondern die letzte", so die ISW-Experten, weshalb es das Ziel der Verteidiger sein müsse, die Verbindung zur Halbinsel Krim und die Küste am Asowschen Meer wieder einzunehmen.
Wirtschaftliche Notwendigkeit
Doch nicht nur militärische Überlegungen lassen Präsident Wolodimir Selenski totale Unnachgiebigkeit vorgeben. "Die wirtschaftliche Gesundheit der Ukraine erfordert es, neben dem Oblast Saporischschja [hier befindet sich auch das gleichnamige Atomkraftwerk, Anm.] auch weite Teile der Separatisten-Oblaste Donezk und Luhansk – inklusive eines Teils des 2014 besetzen Territoriums – zu befreien", heißt es aus der amerikanischen Denkfabrik weiter. Und: Eine Rückeroberung der Krim würde die künftige Sicherheit der Ukraine weiter erhöhen.
Kein Ende in Sicht
Deshalb wird der Krieg vermutlich noch eine ganze Zeit lang weiter mit aller Härte geführt werden. Für eine diplomatische Lösung gibt es zum jetzigen Zeitpunkt zwischen Selenski und Putin "keine Durchschnittsmenge über die beide Seiten sprechen können", hatte auch Russland-Experte Gerhard Mangott am Sonntag in der ZIB2 festgestellt. Keiner der beiden Präsidenten habe den Spielraum noch den Willen, Zugeständnisse zu machen.
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