Ukraine
Schwere Raketen-Angriffe auf Kiew – Zeugin schildert al
Auch am Dienstag schrillten in der ukrainischen Hauptstadt wieder die Sirenen. Eine Betroffene schildert, wie gelassen man mittlerweile damit umgeht.
Russland hat am Montag mehr als 80 Raketen auf Kiew und andere Städte in der Ukraine gefeuert. Die Angriffe am Montagmorgen töteten mindestens 14 Menschen landesweit, mindestens 97 wurden verletzt, wie das ukrainische Innenministerium mitteilte. Allein in Kiew kamen nach Angaben von Bürgermeister Witali Klitschko fünf Menschen ums Leben, mindestens 52 wurden verletzt. Viele Menschen waren gerade auf dem Weg zur Arbeit.
Auch am Dienstagmorgen musste – nicht nur – in der ukrainischen Hauptstadt wieder ein Luftschutzalarm ausgerufen werden. Im Ö1-Morgenjournal berichtete die in Kiew lebende Journalistin Daniela Prugger über die Situation in einer U-Bahn-Station, die als Bunker fungiert. "Angst ist hier ein Gefühl, das relativ geworden ist", beschreibt sie den mittlerweile besonnenen Umgang mit den Sirenen. Klar sei aber spätestens seit Montag, dass man solche Warnungen ernst nehmen müsse.
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Putin droht mit härterem Vorgehen
Die Angriffe am Montag galten laut Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin der Energieinfrastruktur, militärischen Anlagen und dem Fernmeldewesen. Putin drohte sogar mit noch härterem Vorgehen: "Daran sollte niemand irgendwelche Zweifel haben."
Prugger selbst berichtet von den Umständen entsprechend gelassenen Bewohnern der Hauptstadt. "Niemand verfällt hier in Panik", erklärte sie dem ORF-Radio. Weil die Energieversorgung des Landes getroffen wurde, war es in Kiew am Montagabend ungwöhnlich dunkel. Denn nicht nur, dass einige Straßenlaternen nicht funktionierten, mussten auch die Werbereklamen abgeschaltet werden. Sich dem eigenen Schicksal ergeben wollen sich die Ukrainer aber auch trotz der Angriffe auf zivile Ziele nicht. "Ans Aufgeben denkt hier niemand", so Prugger.