Seit vergangener Woche wurden die Appelle von Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, immer eindringlicher. "Jeden Tag haben wir stapelweise tausend Leichen, die wir in den Sarg packen und nach Hause schicken", schilderte er die Lage im besetzten Bachmut. Die Verluste seien wegen der fehlenden Artilleriemunition fünfmal so hoch wie nötig, klagte er.
Daher habe er bereits einen Brief an Verteidigungsminister Sergei Schoigu verfasst, um schnellstens Nachschub zu erhalten. "Wird das Munitionsdefizit nicht aufgefüllt, sind wir gezwungen – um nicht nachher wie feige Ratten zu rennen – uns entweder organisiert zurückzuziehen oder zu sterben", so der 61-Jährige. Vermutlich sei er gezwungen, einen Teil seiner Truppen abzuziehen, doch das würde dann dazu führen, dass die Front auch an anderen Stellen einbreche, warnte er.
Wagner-Chef macht ernst
Offenbar gab es seitens der russischen Politik nicht die erhoffte Reaktion. Denn wie Prigoschin am Freitag bekanntgab, werden sich seine Soldaten am 10. Mai in Nachschublager zurückziehen und ihre Stellungen an die russischen Armee übergeben.
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Wagner etwa, das seit dem Krieg ein riesiges Hauptquartier in St. Petersburg unterhält, ist offiziell als Management-Beratungsagentur registriert.
AP / picturedesk.com
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Jewgeni Prigoschin posiert vor Leichensäcken und Särgen während einer Videobotschaft von der Ukraine-Front Anfang März 2023.
Screenshot Telegram / Gruppe Wagner
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Wagner-Chef
Jewgeni Prigoschin in einem Video, das ihn mit russischer Fahne auf dem Rathaus von Bachmut zeigen soll. Es wurde am 3. April 2023 veröffentlicht.
Concord Press Service/Handout via REUTERS
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Lange Zeit hatte er aus dem Verborgenen die Strippen bei seine Söldner-Gruppe Wagner gezogen, mit der Ukraine-Invasion wagte er den Schritt ins Rampenlicht.
Gruppe Wagner via REUTERS
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Dabei kämpfen seine Söldner aber nicht nur gegen die Ukrainer, sondern schießen scharfe Verbalangriffe gegen die russische Armeeführung.
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Prigoschin (l.) gilt eigentlich als enger Vertrauter Putins, wurde mit zugeschanzten Catering-Verträgen aus dem Kreml
zum Milliardär.
Misha Japaridze / AP / picturedesk.com
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Das brachte dem St. Petersburger bald den Spitznamen "Putins Koch" ein.
Alexander Zemlianichenko / AP / picturedesk.com
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Seit Jahren schon unterhält er die Söldner-Gruppe Wagner, die weltweit, aber vor allem in Afrika und Syrien, russische Interessen mit Waffengewalt durchsetzt.
Gruppe Wagner via REUTERS
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Dabei sind solche Privatarmeen und Söldnertrupps in Russland eigentlich gesetzlich verboten.
REUTERS
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Wagner etwa, das seit dem Krieg ein riesiges Hauptquartier in St. Petersburg unterhält, ist offiziell als Management-Beratungsagentur registriert.
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Jewgeni Prigoschin posiert vor Leichensäcken und Särgen während einer Videobotschaft von der Ukraine-Front Anfang März 2023.
Screenshot Telegram / Gruppe Wagner
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Wagner-Chef
Jewgeni Prigoschin in einem Video, das ihn mit russischer Fahne auf dem Rathaus von Bachmut zeigen soll. Es wurde am 3. April 2023 veröffentlicht.
Concord Press Service/Handout via REUTERS
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Lange Zeit hatte er aus dem Verborgenen die Strippen bei seine Söldner-Gruppe Wagner gezogen, mit der Ukraine-Invasion wagte er den Schritt ins Rampenlicht.
Gruppe Wagner via REUTERS