Ukraine
Ukraine baut jetzt eigene Kamikaze-Drohne
Seit Monaten nutzt Russland im Krieg in der Ukraine auch vom Iran gelieferte Drohnen, die an ihrem Zielort Sprengsätze detonieren.
Im Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt die russische Armee seit anfangs Herbst vermehrt auf Angriffe mit iranischen Kampfdrohnen. Laut ukrainischen Kommandanten handelt es sich dabei um den Typ Shahed-136. Nachdem der Iran eine Lieferung zunächst heftig dementierte, gab das Außenministerium anfangs November zu, Kamikaze-Drohnen an Russland geliefert zu haben – dies soll allerdings vor dem Krieg geschehen sein.
Die Shahed-136-Drohnen verfügen über einen Gefechtskopf von etwa 40 Kilogramm und einen Motor, mit dem sie bis zu 2000 Kilometer zurücklegen können sollen. Über Monate hatten die Drohnen Angriffe auf die ukrainische Strominfrastruktur und andere Ziele geflogen. Damit haben sie für Angst in der Bevölkerung gesorgt. Laut ukrainischen Quellen sind seit Mitte November jedoch keine Shahed-Drohnen mehr gesichtet worden, wie der "Insider" berichtet.
Kälte macht Iran-Drohnen zu schaffen
"Seit dem 17. November, als zum ersten Mal diesen Winter Schnee fiel, hat Russland keine iranischen Drohnen mehr eingesetzt", sagte Jewgeni Silkin von den ukrainischen Streitkräften. Als Grund sieht Silkin die winterlichen Wetterbedingungen. Mit dem ersten Schnee dürften die Temperaturen bis ins neue Jahr nur selten über den Gefrierpunkt wandern. Für die Shahed-Drohnen, die aus Plastik und anderen, nicht kälteresistenten Materialien gefertigt sind, bedeutet die Kälte also potenziell einen Betriebsstopp.
Derweil arbeitet das staatliche ukrainische Rüstungsunternehmen Ukroboronprom laut eigenen Angaben an einer Drohne, die von der Funktionsweise her dem iranischen Modell nachempfunden ist. Das unbemannte Fluggerät soll eine Reichweite von 1.000 Kilometern haben und ist laut dem Hersteller mit einem 75-Kilogramm-Sprengkopf bestückt. Man habe mit der Drohne, die im Auftrag des ukrainischen Generalstabs entwickelt wird, bereits erste Tests durchgeführt. Das Unternehmen plant, erste Tests im Kampfeinsatz noch bis Ende Jahr durchzuführen, wie das ukrainische Newsportal "Ukrinform" schreibt.