Pleite in Monaco

Überraschende Marko-Erklärung für Red-Bull-Schwäche

Red Bull erlebte in Monaco ein schwaches Wochenende, die Bullen fuhren nur hinterher. Motorsport-Berater Helmut Marko nennt nun Gründe.

Sport Heute
Überraschende Marko-Erklärung für Red-Bull-Schwäche
Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko.
Imago Images

Nur Platz sechs für Dreifach-Weltmeister Max Verstappen im Großen Preis im Fürstentum, dazu das frühe Aus von Sergio Perez nach einem verheerenden Unfall mit Haas-Mann Kevin Magnussen schon in Runde eins. Der Mexikaner landete zuvor im Qualifying nur auf dem 18. Platz. Von der Red-Bull-Dominanz der letzten zwei Jahre ist nichts mehr zu sehen, die Konkurrenten haben aufgeholt. Und der enge Kurs durch die Straßenschluchten von Monte Carlo entlarvte die großen Schwachstellen bei Red Bull.

Der RB20 hat nämlich große Probleme über Bodenwellen und Kerbs. Wenn Kurse, so wie jüngst im Fürstentum, besonders wellig und hohe Randsteine Teil der Ideallinie sind, verliert der Bullen-Bolide die Stabilität. Deshalb fuhr Dreifach-Weltmeister Verstappen regelrecht um die Kerbs herum. Das machte sich in der Rundenzeit bemerkbar.

Marko: Simulator als Problem

Bei Red Bull ist es kein neues Problem, wie der Niederländer schon nach dem ernüchternden Qualifying meinte. Red-Bull-Motorsportberater Marko hatte in seiner "Speedweek"-Kolumne eine überraschende Erklärung für die schwache Leistung des Weltmeister-Teams parat. "Das Problem fängt im Simulator an, der signalisiert hat, dass das Auto bestens über die Randsteine geht. Einfach gesagt heißt das, dass der Simulator und die Realität nicht korrelieren", erklärte der 81-Jährige.

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    Das zuvor im Simulator in der Fabrik in Milton Keynes ausgetestete Set-Up des RB20 entpuppte sich als Fehlgriff. Und die Bullen konnten da nicht gegensteuern. "Monaco war nicht die erste Rennstrecke, auf der wir dieses Problem hatten, das war erstmals relativ stark in Singapur der Fall. Da hat der Simulator etwas ausgespuckt, das nicht der Realität entsprach", meinte der Grazer weiter. Der Grand Prix im asiatischen Stadtstaat war 2023 das einzige Rennen, das Red Bull nicht gewinnen konnte.

    "Das ist der erste Punkt, an dem wir ansetzen werden. Wir sind optimistisch, dass wir zumindest einmal herausfinden können, warum der Simulator solche Daten hervorbringt, die nicht der Wirklichkeit entsprechen", meinte Marko weiter. Das kommende Rennwochenende, der Grand Prix von Kanada in Montreal, könnte aber ebenso schwierig werden. Auch auf dem Kurs in Montreal brettern die Boliden über teils hohe Randsteine.

    red
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