Monaco-Abfuhr

Verstappen-Papa fordert Änderungen bei Red Bull

Red Bull hat in Monaco eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. Max Verstappens Vater Jos übte danach deutliche Kritik am Weltmeister-Rennstall.

Sport Heute
Verstappen-Papa fordert Änderungen bei Red Bull
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko und Jos Verstappen.
Imago Images

Platz sechs für den Niederländer, und ein Ausfall für Teamkollegen Sergio Perez nach einem enttäuschenden 18. Platz im Qualifying – die Bullen erwischten ein verkorkstes Wochenende im Fürstentum. Der enge Stadtkurs durch die Straßenschluchten von Monte Carlo entlarvte schonungslos die Problemstellen des RB20. Der Bolide des Weltmeister-Teams ist über Bodenwellen und hohe Randsteine beinahe unberechenbar. Und jedenfalls nicht mehr überlegen.

Einziger Trost: Verstappen liegt in der Weltmeisterschaft weiter komfortable 31 Punkte vor Monaco-Sieger Charles Leclerc an der Spitze. Der Vorsprung ist jedenfalls deutlich geschrumpft. Und auch das bevorstehende Rennen, der Große Preis von Kanada, gilt aufgrund der teils engen Schikanen mit hohen Kerbs nicht gerade als Bullen-Paradestrecke.

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    "Wieder auf Rennsport konzentrieren"

    Das veranlasste Jos Verstappen, den Vater von Dreifach-Weltmeister Max, jedenfalls dazu, öffentlich Alarm zu schlagen. "Die Ära, als Red Bull das dominierende Auto hatte, scheint wirklich vorbei zu sein", meinte Papa Verstappen im niederländischen "Telegraaf". Und fand anschließend deutliche Worte in Richtung des Rennstalls. "Vielleicht sollten sie sich wieder mehr auf den Rennsport und auf gegenseitige Kommunikation konzentrieren, als auf andere Dinge..."

    Damit leistete sich Papa Verstappen einmal mehr einen Seitenhieb in Richtung Teamchef Christian Horner. Seit Februar steht der Brite wegen schwerer Anschuldigungen öffentlich am Pranger. Eine ehemals enge Mitarbeiterin wirft dem 50-Jährigen sexuelle Belästigung vor. Horner wurde allerdings in einer team-internen Untersuchung freigesprochen. Auch dank der Unterstützung der thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümer, der Yoovidhya-Familie. Seit Monaten tobt jedenfalls ein Machtkampf im Rennstall. In Dschidda stand sogar Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko, ein Verstappen-Vertrauter, kurzfristig vor dem Aus. Nicht zuletzt gilt auch die Zukunft des Dreifach-Weltmeisters beim Bullen-Team noch lange nicht als beschlossene Sache.

    "Max konnte das noch kaschieren, aber..."

    "Es wird auf jeden Fall Rennen geben, in denen Red Bull wieder gut sein wird", meinte Jos Verstappen, ergänzte danach: "Aber ich bin gespannt, wie sie das nun lösen werden. Da muss wirklich etwas passieren." Dreifach-Champion Verstappen selbst meinte noch in Monaco: "Wir haben viele Dinge am Auto probiert, aber gar nichts hat es besser gemacht. Man steht an und kann nichts mehr tun. Wir haben dieses Problem seit 2022. In den letzten zwei Jahren hatten wir einen Autovorteil. Aber wenn alle aufholen, dann wird es natürlich aufgedeckt."

    Der 52-jährige Verstappen-Papa schob hinterher: "Red Bull muss herausfinden, woher diese Probleme kommen. Denn Teams wie Ferrari oder McLaren sind näher gerückt. Max konnte das noch einigermaßen kaschieren. Aber der riesige Abstand zu Perez wird immer deutlicher."

    red
    Akt.