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Über 30 Kugeln – so brutal war Cobra-Einsatz in Wien
Am Samstag kam es in Wien-Penzing bei einem Cobra-Einsatz zu einem Schusswechsel, ein Mann wurde erschossen. Nun kommen neue Details ans Licht.
Am Samstagnachmittag sorgte ein groß angelegter Einsatz der Spezialeinheit Cobra im 14. Wiener Bezirk für Wirbel – ein Mann (60) wurde dabei erschossen. Dutzende Bewohner erlebten die Sonderaktion, Tausende verfolgten den Einsatz sogar via Livestream auf Tiktok. Am Sonntag klärte die Wiener Polizei über den Fall in einem Statement auf. Der Verstorbene soll oftmals Bewohnern mit Waffen gedroht haben – trotz Waffenverbots.
Mann trat öfters mit Drohgebärden in Erscheinung
Bei den Behörden ging der Alarm über einen Mann ein, der mehrfach gefährliche Drohungen – vermutlich mit einer Schusswaffe – angestellt hatte. Der 60-Jähruge soll laut der Wiener Polizei in seinem Wohnhaus an einer Tür geklopft haben. Da niemand aufmachte, ging er wieder zurück in seine Wohnung.
Laut Nachbarn handelte sich sich hier um keinen Einzelfall: Der polizeilich bekannte Wiener soll in der Vergangenheit schon öfters Probleme bereitet haben. Beim Eintreffen in die Kienmayergasse sicherten Beamte deshalb gleich den Gefahrenbereich großräumig ab.
60-Jähriger schoss durch eigene Wohnung auf Polizisten
Der 60-Jährige befand sich beim Eintreffen der Einsatzkräfte in seiner Wohnung und verschanzte sich. Aufforderungen der Polizei, die Türe zu öffnen, erwiderte er mit der Drohung, auf alle zu schießen. Beim ersten Versuch der WEGA, in die Wohnung einzutreten, drückte der 60-Jährige gleich zahlreiche Schüsse aus dem Inneren der Wohnung in Richtung der Beamten ab.
Ballistisches Schild schützte Beamte
Daraufhin sprengte eine Spezialeinheit der Cobra die Eingangstüre – gleichzeitig schützten sich die Einsatzkräfte mit einem ballistischen Schild vor entgegenkommende Kugeln. Nach einem zügigen Schusswechsel traf ein Beamter der Cobra den Mann – dessen Waffe wurde unverzüglich gesichert. Rasche Ersthilfe-Maßnahmen der anwesenden WEGA-Kräfte sowie in weiterer Folge der Wiener Berufsrettung verliefen erfolglos – der 60-Jährige verstarb noch an Ort und Stelle.
In der Wohnung des Verstorbenen wurde noch eine Langwaffe sichergestellt – weitere Personen wurden nicht angetroffen. Weitere Ermittlungen zum tödlichen Schusswaffengebrauch leitet die Staatsanwaltschaft Wien – wie "Heute" bereits berichtete, bestand gegen den Verstorbenen schon ein Waffenverbot. Nicht nur für dutzende Anrainer war der Einsatz in der Kienmayergasse ein Schock: In weiterer Folge wurde den eingesetzten Beamten psychologische Hilfe seitens des Bundesministeriums für Inneres angeboten.