Politik
Tursky trifft bei unseren Nachbarn Rasta-Minister
Ein Minister mit Rasta-Zöpfen? Das gibt es wirklich. Davon konnte sich jetzt Staatssekretär Florian Tursky bei einem Besuch in Prag überzeugen.
Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP) reiste am Mittwoch in die tschechische Hauptstadt Prag – und traf seinen quasi-Amtskollegen Ivan Bartoš, Minister für Digitalisierung. Diese Visite dürfte Tursky wohl noch länger in Erinnerung bleiben. Denn der tschechische Minister (Piratenpartei) sorgt in seiner Heimat mit seiner Frisur für Aufsehen. Bartoš Kopf zieren lange Rasta-Zöpfe.
Der Rasta-Man ist bald seit einem Jahr im Amt als Minister. Turksy nutzte die heuer auslaufende tschechische EU-Ratsvorsitz für den Besuch bei Bartos.
Sicherheitsfragen im Mittelpunkt
"Das Leben verlagert sich immer mehr in den virtuellen Raum und für uns ist klar, dass die Grund- und Freiheitsrechte online genauso wie offline gelten müssen", erläutert Tursky. Um einen gemeinsamen Wertekompass für die europäische digitale Transformation zu definieren, hat Österreich mit Tschechien und der Slowakei bereits im Sommer eine Allianz gegründet. Während des tschechischen EU-Ratsvorsitzes ist die "Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten Europas und der Sicherheit im Cyberspace" eines der grundlegen Themen.
Zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten Europas und der Sicherheit im Cyberspace beschäftigt sich der tschechische EU-Ratsvorsitz besonders mit Cyberbedrohungen und dem geopolitischen Kontext neuer Technologien sowie dem Kampf gegen Desinformation und der Sicherheit des Cyberspace. "Noch ist Europa sehr stark von chinesischer und US-amerikanischer Technologie abhängig. Daher muss Europa jetzt seine digitale Souveränität ausbauen und eigene Standards setzen, statt anderen zu folgen", so Tursky.
EU soll sich einmischen
Im Bereich der neuen Technologien wie etwa der Einsatz von künstlichen Intelligenzen (KI) hat die EU die Möglichkeit, die globalen Spielregeln zu bestimmen. "Wichtig ist, dass die Künstliche Intelligenz sicher ist und den Menschen und Unternehmen einen Nutzen bringt", so Tursky.
Laufend wird über den europäischen Weg in die Digitale Dekade beraten. Heute und morgen findet in Prag die Konferenz "EU Secure and Innovative Digital Future" statt, an der auch Staatssekretär Tursky teilnehmen wird. Diese zweitägige Konferenz ist eine der wichtigsten Veranstaltungen des tschechischen Ratsvorsitzes und widmet sich ganz den entscheidenden Sicherheitsfragen unserer modernen Zeit.
So wollen Politiker Smartphones miteinbeziehen
Darüber hinaus sprachen Tursky und Bartoš über die Entwicklung vom e-Government hin zum so genannten mobile Government (m-Government). M-Government bezeichnet eine Sammlung an digitalen Behördenwegen, die primär mit mobilen Endgeräten wie Smartphones, Tablets oder Laptops und einer drahtlosen Internetverbindung genutzt werden. Österreich hat bereits in der Vergangenheit immer wieder eine Vorreiterrolle im Bereich des E-Government eingenommen, wie beispielsweise durch Anwendungen wie FinanzOnline und die Handy-Signatur (welche dieses Jahr durch die ID Austria abgelöst wurde) oder neuerdings der digitale Führerschein – der erste digitale Ausweis in Europa – welcher bereits über 93.000 Mal heruntergeladen wurde.
Da in den letzten Jahren das Smartphone immer mehr an Bedeutung gewonnen hat und bereits rund 90 Prozent aller Österreichinnen und Österreicher eines besitzen, verfolgt Österreich konsequent einen „mobile first“ Ansatz für alle behördlichen Services.
"Mittlerweile besitzen fast 90 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher ein Smartphone – unser täglicher Begleiter. Es ist naheliegend, dass die behördlichen Services auch über dieses einfach und schnell erreichbar sind. Besonders die großen Downloadzahlen des digitalen Führerscheins zeigen, dass mobile Services gut von der Bevölkerung angenommen werden", schloss Tursky.