Politik
Was Türkis-Grün verbindet, was sie trennt
Ist eine Koalition zwischen ÖVP und Grünen realistisch? Polit-Experte Peter Filzmaier analysiert für "Heute".
"Heute": Herr Filzmaier, wie gut passen ÖVP und Grüne eigentlich inhaltlich zusammen?
Peter Filzmaier: Rein nach den Themen im Wahlkampf gibt es zwischen VP und Grünen nur rund 20 Prozent Übereinstimmung. Da braucht es viele Kompromisse und mehrere "Leuchtturmprojekte", um das auch der grünen Basis schmackhaft zu machen. Ein Öffi-Ticket alleine wäre zu wenig.
"Heute": Trotz Differenzen: Glauben Sie, dass VP und Grüne zusammenkommen könnten?
Die Grünen hatten 2002 ihre letzte Chance auf Regierungsbeteilligung. 17 Jahre später will man sich diese Chance sicher nicht entgehen lassen.
"Heute": Wie bewerten Grün-Wähler eine mögliche Koalition mit den Türkisen?
Nur ein Drittel der Grün-Wähler will eine Koalition mit der ÖVP. Gleichzeitig wollen aber fast 100 Prozent von ihnen Grün in einer Regierung sehen. Da das nun einmal nur mit der ÖVP geht, kann sich durchaus die Meinung der Realos gegen allfällige Fundis durchsetzen.
Türkis-Grün: Was sie verbindet, was sie trennt
Für das "Heute"-Extra zur Wahl haben wir allen Spitzenkandidaten 50 Ja/Nein-Fragen gestellt. Nicht alle wollten alle Fragen beantworten. Bei 27 haben sowohl ÖVP als auch Grüne Ja oder Nein gesagt. Übereinstimmung gab's dabei bei elf Fragen, etwa jener nach einem eigenen Klimaschutzminister. 16 Fragen wurden dagegen unterschiedlich beantwortet. So gibt es türkis-grüne Differenzen zum Beispiel bei einer CO2-Steuer oder der Frage, ob zu viele Ausländer in Österreich leben.