Weißes Haus will Druck erhöhen

Trump-Insider: Waffenstillstand in Ukraine unmöglich

"Deal-Maker" Donald Trump droht mit seinem Versuch, den Ukraine-Krieg zu beenden zu scheitern. Der Widerstand Russlands sorgt für Wut im Weißen Haus.
Newsdesk Heute
02.04.2025, 14:00

Nicht einmal die schon vereinbarte Teil-Waffenruhe wird von Kriegstreiber Wladimir Putin eingehalten. Der Kreml hatte behauptet, dass der Despot am 18. März seiner Armee befohlen habe, keine Angriffe mehr auf die Energieinfrastruktur auszuführen. Dennoch schlagen weiter Drohnen und Raketen ein.

"Die von den Vereinigten Staaten vorgeschlagene bedingungslose Einstellung der Luftangriffe wird einzig und allein wegen der Haltung Russlands nicht umgesetzt", erklärte Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj. Erst am Dienstag waren 45.000 Einwohner von Cherson ohne Strom, nachdem ein russischer Angriff ein Kraftwerk getroffen hatte.

Auch dem Weißen Haus scheint langsam zu dämmern, dass sich dieser Konflikt nicht so einfach beenden lässt, wie sich Donald Trump das offenbar vorgestellt hat.

Hochrangige Beamte sollen in den letzten Tagen zunehmend die Wahrscheinlichkeit erörtert haben, dass die USA nicht in der Lage sein werden, in den nächsten Monaten ein Friedensabkommen für die Ukraine zu erzielen. Sie würden deshalb an neuen Plänen arbeiten, um sowohl Kyjiw als auch Moskau unter Druck zu setzen, berichtet Reuters unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute US-Beamte.

Zu Beginn seiner Amtszeit hatten Trump und seine Berater noch einen Waffenstillstand bis spätestens Mai angepeilt. Ein solcher rückt aber – auch durch die Hinhaltetaktik des Kremls – in immer weitere Ferne. Dabei wäre das nur der erste Schritt zu einem Ende des Krieges.

Eine Fortsetzung des schon über drei Jahre dauernden Konflikts würde bedeuten, dass die Ukraine weitere Militärhilfen des Westens benötigt und wäre das komplette Gegenteil von dem, was der selbsternannte Deal-Maker Donald Trump eigentlich erreichen wollte.

Hinter vorgehaltener Hand hätten sich hochrangige US-Beamte in den vergangenen Wochen vor allem über die Art und Weise, wie Kyjiw mit den Verhandlungen umgehe und "Widerstand" gegen das Rohstoffabkommen beschwert. "Doch in den letzten Tagen, so die Quellen, sind die Beamten zunehmend frustriert über Moskau", meldet Reuters.

Trump ist "angepisst"

Bei einer Reihe von Treffen und Anrufen am Wochenende hätten Beamte des Weißen Hauses und des Außenministeriums eingeräumt, dass sich Wladimir Putin aktiv gegen Bemühungen um ein dauerhaftes Friedensabkommen wehren würde.

Bei einem Treffen mit baltischen Amtskollegen in der vergangenen Woche hatte US-Außenminister Marco Rubio ernüchternd festhalten müssen, dass der Frieden in der Ukraine nicht garantiert sei und eine Einigung nicht in Reichweite sei.

"Es gibt eine tiefe Frustration mit der russischen Regierung über die Verhandlungen", bestätigte auch der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates James Hewitt.

Kid Rock zu Besuch bei Donald Trump im Oval Office am 31. März 2025. Er brauchte keinen Anzug.
SAUL LOEB / AFP / picturedesk.com

Die wachsende Verärgerung führte auch zu einem Ausbruch Trumps höchstselbst: Er sei "sehr verärgert und stinksauer" ("pissed off") über Putin, sagte der US-Präsident in einem am Sonntag ausgestrahlten Gespräch mit dem Nachrichtensender NBC.

Noch ist nicht klar, welche konkreten Pläne die US-Regierung hat, um Druck auf Moskau auszuüben. Es stehen etwa Sekundärsanktionen gegen alles aus Russland kommende Öl im Raum.

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