Oberösterreich
Trotz Kritik – "Luft-100er" auf der A1 bleibt bestehen
Der flexible "Luft-100er" auf der A1 in Oberösterreich zwischen Linz und Enns bleibt bestehen. Die Maßnahme sei für den Gesundheitsschutz notwendig.
Das flexible Tempo-100-Limit statt 130 auf der A1 Westautobahn zwischen Linz und Enns auf einer Länge von 13 Kilometern bleibt. Das kündigte der zuständige grüne Umweltlandesrat Stefan Kaineder in einer Pressekonferenz nun an. Ein Ende des "Lufthunderters" sei "ausgeschlossen", "im Sinne des Vorsorgeprinzips" sei es wichtig, "vorausschauend zu handeln" und Belastungen für Mensch und Umwelt "gar nicht erst eintreten zu lassen".
"Zeitverlust von 36 Sekunden"
Sobald bei der Messstelle Enns-Kristein direkt neben der A1 der Schwellenwert überschritten wird, schaltet die Ampelanlage auf höchstens zulässige 100 km/h. Dadurch könne das Stickstoffdioxid (NOx)-Jahresmittel von 30,9 um 1,9 auf 29,0 Mikrogramm reduziert werden. Nachdem der Schadstoffgrenzwert von 30 Mikrogramm sonst überschritten werden würde, könne diese weiter verordnet werden.
De facto betrage der Zeitverlust auf dem Abschnitt 36 Sekunden, rechnete Kaineder vor. Außerdem plane die EU, bald noch strengere Grenzwerte – vermutlich 20 Mikrogramm – einzuführen.
Salzburg und Tirol wollen kein Limit
In Salzburg und in Tirol wurde zuletzt über eine Aufhebung des Limits nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-Luft) diskutiert. Auch der oberösterreichische Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) sprach sich dafür aus, zu prüfen, ob der seit 2008 geltende "Luft-100er" überhaupt noch notwendig sei. Er argumentiert mit sinkenden NOx-Werten.
Das Limit sei "aufgrund des technologischen Fortschrittes" – gemeint sind Fahrzeuge mit geringerem Verbrauch und Schadstoffausstoß sowie die steigende Zahl an E-Autos, für die das Tempolimit überhaupt nicht gilt – nicht mehr erforderlich, fand er.
