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Darum solltest Du Trockenshampoo nicht dauerhaft nehmen
Shampoos zum Aufsprühen sorgen für schnelle Frische bei fettigem Haar. Öko-Test hat 20 Trockenshampoos geprüft. Das Ergebnis überrascht.
Mal wieder länger geschlafen und keine Zeit mehr zum Haarewaschen? Ein klarer Fall fürs Trockenshampoo. Die Produkte sind zum echten Geheimtipp in puncto Expressstyling avanciert. Doch was taugen sie wirklich und schaden sie Haar und Gesundheit wirklich nicht? Das wollte Öko-Test in der neuesten Ausgabe wissen und hat 20 verschiedene Trockenshampoos auf den Prüfstand gestellt.
15 Sprays und fünf Puder in der Preisspanne von 88 Cent für 100 Milliliter bis 29,40 Euro für 100 Gramm Pulver wurden im Labor auf allergieauslösende Duftstoffe, umstrittene halogenorganische Verbindungen und Formaldehyd/-abspalter untersucht. Auch auf Silikone oder Kunststoffverbindungen, die der Umwelt schaden können, wurde geachtet.
Bei den Pudern wurde zudem die Partikelgröße ermittelt. Der Grund: Laut Pneumologe Dr. Frank Powitz können eingeatmete Teilchen umso tiefer in die Lunge gelangen, je kleiner sie sind und dort möglicherweise Entzündungsprozesse auslösen.
Wer grundsätzlich auf Trockenshampoos verzichten sollte
Dr. Powitz rät im Öko-Test-Magazin deshalb: "Menschen mit bronchialer Überempfindlichkeit, Asthma, COPD oder allergischen Erkrankungen sollten Trockenshampoo grundsätzlich nicht anwenden."
Auch für alle anderen gilt laut Öko-Test: Trockenshampoos sollten wegen der noch unbekannten Gefahr durch Einatmen nicht jeden Tag verwendet werden. Darüber hinaus ersetzten sie ohnehin dauerhaft keine "richtige Haarwäsche". Spätestens nach ein paar Tagen sollte man seine Haare wieder mit Wasser waschen.
Viele Produkte "sehr gut" – nur eins fliegt durch
Das Ergebnis der Untersuchung könnte überraschender nicht sein: Die allermeisten Trockenshampoos sind aber laut Öko-Test empfehlenswert. Fünf Shampoos bewertet das Magazin mit "gut" und 13 sogar mit der Bestnote "sehr gut".
Drei Beispiele der Testsieger:
Finger weg von diesen Produkten
Das Algemarina Trockenshampoo von Carenow (1,48 Euro pro 100 ml) fand Öko-Test nur "befriedigend", weil darin Lilial festgestellt wurde. Ein Duftstoff, der vermutlich fortpflanzungsschädigend wirkt und ab März 2022 in Kosmetika verboten sein wird. Laut Hersteller wird mittlerweile allerdings eine Rezeptur ohne Lilial verwendet.
Noch schlechter lief es für das Puremetics Trockenshampoo Kirschblüte (8,70 pro 100 g). Das Pulver enthält die synthetischen Moschusverbindungen Galaxolid und Tonalid. Sie können über das Abwasser in die Umwelt gelangen, bauen sich nur langsam ab und gelten als gefährlich für Gewässer und Organismen. Laut Öko-Test reichern sie sich außerdem im menschlichen Fettgewebe an. Ebenfalls enthalten war Diethylphthalat (DEP), das den Schutzmechanismus der Haut beeinflussen kann. Das Produkt fiel im Test mit einem "Ungenügend" durch.