Top-Virologe schlägt Alarm: "Wir brauchen einen Plan B"

"Grundsätzlich bin ich gegen Lockdowns, doch wir hatten keine Wahl. Experten haben schon lange davor gewarnt, dass wir genau dort wieder landen werden", erklärt der Wiener Virologe Christoph Steininger im "Heute"-Gespräch. Doch, obwohl es auch in seinen Augen keine andere Option im Kampf gegen die erneut rasant angestiegenen Corona-Zahlen gab, glaubt er nicht an ein Ende an ein Abflachen der Kurve am 12. Dezember.

"Wir sollten nicht überrascht sein, wenn der Lockdown in 20 Tagen nicht wirkungsvoll war und schon gar nicht sollten wir damit rechnen, dann wieder normal weiterleben zu können." Der Appell des Virologen und Infektiologen von der MedUni Wien: "Wir brauchen dringen einen Plan B!" Dies sollte kein Plan für ein paar Tage sein, um sich dann wieder zurückzulehnen und zu warten, bis die Zahlen wieder steigen, sondern ein Konzept für die nächsten Wochen bis Monate.

Dilemma Schule

Selbst Vater sieht er vor allem in den Schulen ein Problem. "Ich habe derzeit die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub. Entweder müssen die Kinder auf soziale Kontakte und Bildung verzichten oder man lebt mit der ständigen Sorge, dass sie sich in der Schule infizieren." Deshalb sollte gerade in Bildungseinrichtungen noch mehr Aufklärungsarbeit in Bezug auf das Coronavirus geleistet werden.

Außerdem gehöre rasch eine Lösung für die Schulen her und "lieber morgen als übermorgen eine Impfpflicht für gewisse Berufe." Zuerst sollte man bei den Gesundheitsberufen und Pädagogen durchimpfen, dann peu a peu immer mehr Sparten.