So kam es zur Impfpflicht

Top-Job bei der EU – Rendi-Wagner meldet sich zurück

Sichtlich glücklich meldet sich die frühere SPÖ-Chefin und Ex-Ministerin Pamela Rendi-Wagner mit einem Interview zurück.
Newsdesk Heute
28.02.2025, 05:24

Mit der Niederlage in der Kampfabstimmung um den SPÖ-Vorsitz sowohl gegen ihren Herausforderer Hans Peter Doskozil als auch gegen den baldigen Vizekanzler Andreas Babler zog sich Pamela Rendi-Wagner von einem Tag auf den anderen komplett aus der Öffentlichkeit zurück. Schlagzeilen machte sie erst ein gutes Jahr später wieder – nachdem sie sich einen echten Top-Job gesichert hatte.

Die vormalige SPÖ-Chefin, Gesundheitsministerin und Generaldirektorin für Öffentliche Gesundheit ist seit 17. Juni 2024 Direktorin des ECDC, dem EU-Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten. Eine Aufgabe, die wie zugeschnitten ist auf die vormalige Epidemiologin mit Polit-Erfahrung in höchsten Ämtern. Entsprechend glücklich wirkt sie auf den neuen, offiziellen Fotos der Behörde, über beide Ohren strahlend und wieder mit längeren Haaren.

Rendi-Wagner im Arbeitsalltag.
ECDC/Jonathan Nackstrand

Impfpflicht-Verteidigung

Im Interview mit der "Kleinen Zeitung" liefert sie nun zusätzliche Einblicke in ihr Tätigkeitsfeld und blickt auf die Corona-Pandemie zurück. Die wichtigsten Lehren daraus sind ihr zufolge, dass es eine schnellere Reaktion, bessere Zusammenarbeit und eine höhere Einbindung der Bevölkerung brauche, um Vertrauen aufzubauen. Dann wäre es vielleicht auch nicht zur hochumstrittenen Impfpflicht gekommen.

"Vergessen wir nicht: In Österreich hatten wir zu dem Zeitpunkt europaweit eine der höchsten Infektionszahlen und gleichzeitig eine der geringsten Impfraten", verteidigt Rendi-Wagner die Entscheidung aus damaliger Sicht. "Zudem war eine neue Virusvariante im Anrollen, von der man nicht wusste, wie gefährlich sie ist." Zum Glück habe sich später herausgestellt, dass die Omikron-Variante nicht mehr so gefährlich ist.

"Nicht auf die leichte Schulter nehmen"

Den Grundstein für die Bewältigung künftiger Krisen müsse man also schon heute legen – und dieser ist das Vertrauen der Bevölkerung. Dazu zählt auch Vertrauen in Impfungen, das infolge des Vertrauensverlusts durch die Corona-Pandemie gesunken ist. Zumindest in Österreich sei das bei der FSME-Impfung, wohl, weil die Gefahr durch Zecken klar erkennbar und weniger abstrakt ist.

"Nicht auf die leichte Schulter nehmen" dürfe man aktuell H5N1, also die Vogelgrippe, die sich in den USA rasend verbreitet. Für die allgemeine Bevölkerung sei die Gefahr in Europa aber gering, für Personen mit beruflichem Kontakt zu möglicherweise infizierten Tieren ist das Risiko niedrig bis moderat.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.02.2025, 05:28, 28.02.2025, 05:24
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