Ukraine

Putins neuer Plan birgt einen "tödlichen Fehler"

Die Reaktion der russischen Streitkräfte auf die ukrainische Gegenoffensive verwundert Experten. Diese sei ein "tödlicher Fehler", sind sie überzeugt.

Beobachter sehen in der russischen Reaktion auf die ukrainische Gegenoffensive einen schweren strategischen Fehler. In der Bildmitte: Präsident Wladimir Putin.
Beobachter sehen in der russischen Reaktion auf die ukrainische Gegenoffensive einen schweren strategischen Fehler. In der Bildmitte: Präsident Wladimir Putin.
MIKHAIL KLIMENTYEV / AFP / picturedesk.com

Militärexperten vom "Institute for the Study of War" (ISW) bezeichnen die Reaktion von Putin auf die ukrainische Gegenoffensive als "tödlichen Fehler". Sie meinen, dass die Russen zu lange warten, um Verstärkung an die Luhansk-Front zu schicken. "Eigentlich müsste die russische Armee Truppen von anderen Fronten abziehen, um eine neue Verteidigungslinie aufzustellen." Stattdessen intensivieren die Russen ihre Angriffe in Bachmut und Donezk.

Die ukrainische Armee hat nach den Worten von Präsident Wolodimir Selenski die strategisch wichtige Stadt Isjum im Osten des Landes von den russischen Truppen zurückerobert. Die Armee habe "Hunderte unserer Städte und Dörfer befreit", zuletzt die Städte Isjum, Balaklija und Kupjansk, sagte Selenski am Sonntagabend in einer Videoansprache. Zuvor hatten die Behörden einen Stromausfall in weiten Teilen der Ostukraine gemeldet, Kiew machte russische Angriffe auf Infrastruktur für die Blackouts verantwortlich.

Überraschender Rückzug russischer Truppen

Die russische Armee hatte am Samstag überraschend den Abzug ihrer Truppen aus bestimmten Gebieten im Osten der Ukraine angekündigt. "Um die Ziele des militärischen Sondereinsatzes zur Befreiung des Donbass zu erreichen, wurde beschlossen, die in den Regionen Balaklija und Isjum stationierten russischen Truppen zu verlegen", erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Eine am Sonntag von dem Ministerium veröffentlichte Karte zeigte einen weitgehenden Rückzug russischer Truppen aus der Region Charkiw.

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    Wladimir Putin und der armenische Premierminister Nikol Pashinyan beim Wirtschafsforum.
    Wladimir Putin und der armenische Premierminister Nikol Pashinyan beim Wirtschafsforum.
    VLADIMIR SMIRNOV / AFP / picturedesk.com

    Am Sonntag berichtete der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, in einer Videobotschaft im Onlinedienst Telegram von tausenden Menschen, die in den vergangenen 24 Stunden die Grenze überquert hätten. Die meisten von ihnen seien "in ihren eigenen Fahrzeugen zu ihren Verwandten" in Russland gefahren, sagte Gladkow.

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      Bundesheer / OTS