Steiermark

Tödlicher Familienstreit – was im Bluthaus passiert ist

Am Donnerstag kam es zu einer Bluttat nach einem schwelenden Familienstreit: Ein Jäger soll seinen Schwiegersohn und dann sich selbst getötet haben.

Roman Palman
Einsatzkräfte der Polizei sichern den Tatort, ein Wohnhaus in Fluttendorf nahe Graz.
Einsatzkräfte der Polizei sichern den Tatort, ein Wohnhaus in Fluttendorf nahe Graz.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Um 11 Uhr vormittags ging der Notruf bei der Polizei ein: Schüsse, ein Toter und Zeugen, die sich in Panik in einem Keller verschanzten. Sofort raste ein Großaufgebot der Exekutive in das beschauliche Fluttendorf, einer Katastralgemeinde Mooskirchens, nahe Graz.

Ein betagter Jäger (89) hatte dort nach Polizeiangaben mutmaßlich seinen 57-jährigen Schwiegersohn niedergeschossen und sich danach offenbar in seinem Wohnhaus verschanzt. Knapp drei Stunden belagerte die Polizei das Gebäude, erst beim Sturm wurde auch der mutmaßliche Schütze tot aufgefunden – "Heute" berichtete ausführlich.

Einen Tag nach der schrecklichen Bluttat mit zwei Toten veröffentlicht die Polizei erste Details zum Hergang und auch zum mutmaßlichen Motiv:

So lief der Einsatz ab

Die Exekutive berichtet, dass nach der Alarmierung aufgrund der aufrechten Gefahrenlage sofort alle verfügbaren Einheiten zur gemeldeten Adresse in Fluttendorf beordert wurden. Beamte des Einsatzkommandos Cobra konnten schließlich die vier im Keller versteckten Personen gesichert aus dem Wohnhaus bringen. Im Keller wurde auch die Leiche des 57-Jährigen gefunden.

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    In Fluttendorf, einer Katastralgemeinde von Mooskirchen in der Weststeiermark (Bezirk Voitsberg) sind <a target="_blank" data-li-document-ref="100274275" href="https://www.heute.at/g/mordalarm-toter-nach-schuessen-cobra-einsatz-laeuft-in-voitsberg-100274275">am 1. Juni 2023 mehrere Schüsse gefallen</a>.
    In Fluttendorf, einer Katastralgemeinde von Mooskirchen in der Weststeiermark (Bezirk Voitsberg) sind am 1. Juni 2023 mehrere Schüsse gefallen.
    ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

    Weil von den Geretteten keine eindeutigen Angaben zum Aufenthaltsort des Schützen zu bekommen waren und auch mehrere Schüsse wahrgenommen worden waren, wurde das Gelände großräumig abgesperrt. Beamte der Verhandlungsgruppe Süd versuchten in der Folge vergeblich mit dem mutmaßlichen Schützen Kontakt aufzunehmen.

    Nachdem dadurch die Lage unklar blieb, drangen Beamte des Einsatzkommandos Cobra schließlich in das Haus vor und durchsuchten die Räumlichkeiten. Im Erdgeschoss fanden die Elitepolizisten schließlich auch den 89-Jährigen mit tödlichen Verletzungen auf.

    Langer Familienstreit

    Wie die weiteren Ermittlungen durch Beamte des Landeskriminalamtes ergaben, dürfte es seit längerem Streitigkeiten zwischen dem Jäger und dem im selben Haus wohnhaften 57-jährigen Schwiegersohn seiner Lebensgefährtin gegeben haben.

    Aus bislang unbekannten Gründen eskalierte der schwelende Familienstreit am Donnerstag. Der 89-Jährige gab dann mindestens einen tödlichen Schuss aus seinem legal besessenen Jagdgewehr auf das Opfer ab. "Danach dürfte sich der 89-Jährige suizidiert haben", so die Landespolizeidirektion Steiermark.

    Seitens der Staatsanwaltschaft Graz wurde nun die Sicherstellung der Leichen, die Obduktion derselben und die Befundaufnahme durch einen Schusswaffensachverständigen angeordnet. Die Angehörigen wurden durch ein Kriseninterventionsteam des Österreichischen Roten Kreuzes betreut.

    Suizidgedanken? Hol Dir Hilfe, es gibt sie.

    Wenn Du unter Selbstmord-Gedanken oder Depressionen leidest, dann kontaktiere die Telefonseelsorge unter der Nummer 142. Täglich 0-24 Uhr.

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      ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com
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