Eskalation bei GAK vs. Sturm

Lehrer und Hooligans wegen Derby-Krawallen vor Gericht

Laut Anklage wird den Sturm-Fans schwere gemeinschaftliche Gewalt vorgeworfen. Für einen der fünf Beschuldigten kommt es noch dicker.

Dominik Mayer
Lehrer und Hooligans wegen Derby-Krawallen vor Gericht
Das Cup-Derby 2023 zwischen dem GAK und Sturm Graz wurde von Ausschreitungen begleitet.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Das Grazer Cup-Derby von 2023 ist vielen Fußballfans wohl negativ in Erinnerung geblieben. Bei dem Achtelfinalspiel im ÖFB-Cup kam es zu Ausschreitungen, die mit gesunder Rivalität zweier Stadtclubs nichts mehr zu tun hatte. Doch was war genau passiert?

Zur Erinnerung: Am 2. November vermummten und bewaffneten sich die Sturm-Graz-Anhänger. Dann stürmten sie mit Eisenstangen in ihren Händen einen mobilen GAK-Fanshop und plünderten diesen. Die jungen Verkäuferinnen aus den GAK-Nachwuchsreihen blieben geschockt zurück.

Noch verstörender ist der Aspekt, dass sich unter den Verdächtigen auch ein Lehrer befindet. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde er von der Schulleitung suspendiert. Im Zuge der Krawalle verletzte sich der Pädagoge auch selbst: Er stürzte in den Stadiongraben der Merkur-Arena.

Rechtliches Nachspiel

Für den Lehrer und vier weitere Angeklagte haben die Derby-Randalen nun am Mittwoch ein rechtliches Nachspiel. Die Sturm-Fans müssen sich wegen schwerer gemeinschaftlicher Gewalt vor Gericht verantworten. Die Vorwürfe beziehen sich etwa auf die Raufereien, als die Sturm-Anhänger die Zäune im Stadion überkletterten. Neben dem Pädagogen befinden sich auch ein Student, ein Angestellter und ein Arbeitsloser auf der Anklagebank.

Einer der Beschuldigten hat eine noch höhere Strafe zu befürchten. Ihm konnten dezidiert konkrete Tathandlungen zugewiesen werden. Neben schwerer gemeinschaftlicher Gewalt muss er sich noch wegen Körperverletzung (Schläge und Tritte gegen Opfer) und wegen Diebstahls (Plünderung des GAK-Fanshops) verantwortlichen.

Verfahren gegen Sturm-Einpeitscher eingestellt

Nach den Derby-Ausschreitungen sah sich auch ein Einpeitscher der Sturm-Fans mit einem Verfahren konfrontiert. Ihm wurde vorgeworfen, die Fans vor dem Match mit einer Hassrede angestachelt zu haben. Auch hier stand das Delikt der schweren gemeinschaftlichen Gewalt im Raum. Mittlerweile wurde das Verfahren jedoch eingestellt. Der Staatsanwaltschaft Graz zufolge konnte im Zweifel nicht nachgewiesen werden, dass der Tatbestand erfüllt wurde.

Abgebrochen wurde unterdessen ein Verfahren gegen einen unbekannten Täter. Dieser soll am selben Tag einen Fan bei einem Fast-Food-Lokal niedergeprügelt und schwer verletzt haben. Laut Staatsanwaltschaft konnte niemand ausgeforscht werden.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Beim Grazer Cup-Derby 2023 zwischen GAK und Sturm kam es zu schweren Ausschreitungen, bei denen Sturm-Fans einen GAK-Fanshop plünderten und mehrere Personen verletzt wurden.
    • Unter den Angeklagten, die sich nun vor Gericht verantworten müssen, befindet sich auch ein Lehrer, der nach Bekanntwerden der Vorwürfe suspendiert wurde; einer der Beschuldigten muss sich zusätzlich wegen Körperverletzung und Diebstahls verantworten.
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