13-Jährige half bei Operation

Tochter bohrte Loch in Schädel! Ärztin will Job zurück

Die Ärztin, die angeblich von ihrer Tochter bei einer Schädel-OP assistiert wurde, bekämpft ihre Entlassung. Sie will wieder im Spital arbeiten.

Michael Pollak
Tochter bohrte Loch in Schädel! Ärztin will Job zurück
Profis im OP-Saal ließen dem Mädchen bei wichtigem Schnitt den Vortritt, so der Vorwurf.
Getty Images

Ein Kind – natürlich ohne medizinische Ausbildung – griff zu Operationsinstrumenten und bohrte ein Loch in den Schädel eines Patienten – es war im Sommer ein großer Aufreger. Jetzt gibt es ein weiteres Kapitel der Geschichte.

Die Vorgeschichte: Es war der OP-Albtraum für einen schwerverletzten 33-Jährigen nach einem Forstunfall. Als er am 13. Jänner ins LKH Graz eingeliefert wurde, musste sofort eine Not-Operation durchgeführt werden. Erst im Nachhinein, Monate später, erfuhr der Patient durch die Polizei, dass ihm ein erst 13 Jahre altes Mädchen das Loch in den Kopf gebohrt hatte. Es war die Tochter der verantwortlichen Neurochirurgin (es gilt die Unschuldsvermutung).

Juristischer Streit um Wiedereinstellung

Die Konsequenzen: Die Ärztin wurde zunächst freigestellt, dann entlassen. Doch das will die Medizinerin nicht hinnehmen, sie kämpft nun um eine Rückkehr in ihren Job.

Diese Woche gab es einen ersten Gerichtstermin in dieser brisanten Causa. Die Ärztin selbst erschien wegen Krankheit nicht. Taktik ihrer Anwältin: Eine Entlassung muss sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe ausgesprochen werden. In diesem Fall, so die Ärztin, war das nicht so. Denn schon am 7. April habe die Ärztin alles intern offengelegt, Wochen später wurde sie freigestellt und erst im Sommer (Juli) entlassen.

Konter des Landes: Man konnte im April noch nicht reagieren, da man nur die Version der Ärztin kannte. Ende Mai packte auch die Anästhesistin aus, danach erst wäre klarer gewesen, was geschehen sei – es folgte die Freistellung.

Die Richterin interessierte zunächst, so die Kleine Zeitung, ob es eine Möglichkeit einer außergerichtlichen Lösung gäbe. Offenbar versuchte das Land Steiermark genau das, bekam aber eine Abfuhr der Chirurgin. Jetzt muss sich also das Gericht weiter um die Entlassung kümmern.

Spannend wird es beim nächsten Termin: Da muss das OP-Team aussagen, was während des Eingriffs wirklich geschehen ist. Termin: 20. Jänner

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine 13-Jährige bohrte während einer Not-Operation ein Loch in den Schädel eines Patienten, was zu einer großen Kontroverse führte
    • Die verantwortliche Neurochirurgin, die Mutter des Mädchens, wurde entlassen und kämpft nun vor Gericht um ihre Wiedereinstellung, wobei das OP-Team beim nächsten Termin aussagen soll
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