Niederösterreich
Polizei in Betrieb! Halb verhungerte Tiere auf Koppel
Die Obfrau der Tierrettung "Mostpfoten-Hilfe" schlug Alarm: Im Bezirk St. Pölten-Land sollen Tiere unterversorgt sein. Zwei wurden jetzt abgenommen.
Aufregung um den Hof eines älteren Landwirtes samt Nutztieren im Bezirk Sankt Pölten-Land: Seit mittlerweile Monaten versucht ein Nachbar, die mutmaßlichen Missstände am Hof aufzuzeigen.
Ein Veterinärmediziner und die Polizei waren vor Ort, der Amtstierarzt konnte indes keine groben Missstände feststellen. Jetzt schalteten sich Tierschützer ein, brachten am Montag Futter und Wasser für die mutmaßlich ausgezehrten Tiere.
"Schafe, Hühner, Schweine, Pferde, Kühe. Die Zustände sind echt schlimm. Einige Tiere fristen ihr Dasein in einem dunklen Stall, andere Tiere, wie eine Kuh oder ein Pferd, sind ausgemergelt und ohne Schutz auf der viel zu kleinen Koppel", berichtete TSV Mostpofen-Hilfe Obrau Michaela Reitbauer. Was die Obfrau am Montagabend nicht glauben konnte: Der Landwirt hat die von den Tieraktivisten aufgestellten Wassertröge wieder weggeräumt.
Engmaschige Kontrolle
Von Seiten der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten hieß es dazu am Dienstag: "Die Tierhaltung wurde durch den Amtstierarzt überprüft. Die notwendige Versorgung der Tiere wurde umgehend veranlasst. Die Tierhaltung wird weiter engmaschig kontrolliert. Je nach Erfordernis werden, wie im Bundesgesetz über den Schutz der Tiere (Tierschutzgesetz) vorgesehen, weitere Maßnahmen, die bis hin zur Abnahme der Tiere gehen können, gesetzt."
Das sagt Land dazu
Von Seiten des Landes NÖ hieß es dazu: "Der Betrieb wurde bereits am Montag vom Amtstierarzt überprüft und dem Tierhalter persönlich wurden die notwendigen Versorgungsmaßnahmen aufgetragen. Auch seitens der Polizei fand bereits eine Kontrolle statt. Am Dienstag fand die nächste Kontrolle statt, damit eine Versorgung der Tiere jedenfalls gewährleistet ist. Anzeige wird vorbereitet, wobei die Versorgung der Tiere jetzt einmal vorrangig ist."
Update: Am Donnerstag wurden schließlich eine Kuh und ein Pferd (Haflinger) behördlich abgenommen. Die beiden Vierbeiner dürfen jetzt auf einen Gnadenhof. Tierschützer wollen jetzt am Samstag vor Ort friedlich protestieren.