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Tierquälerei bei Haribo – User entfachen Shitstorm

Haribo steht in der Kritik, Gelatine aus Mastbetrieben zu beziehen, die Schweine unter tierquälerischen Bedingungen halten. User fordern Kurswechsel.

Sabine Primes
Der Süßwarenhersteller hat klassische, vegetarische und vegane Produkte im Sortiment. 
Der Süßwarenhersteller hat klassische, vegetarische und vegane Produkte im Sortiment. 
Markus Mainka / ChromOrange / picturedesk.com

Das Deutsche Tierschutzbüro hat eine Welle an Empörung und Kritik auf den Social-Media-Kanälen von Haribo ausgelöst. Grund soll die Zusammenarbeit Haribos mit dem Unternehmen Westfleisch sein, von dem ein Teil der Gelatine kommen soll. Westfleisch wird Tierquälerei vorgeworfen.

Kranke, verletzte und verweste Tiere

Ende September veröffentlichte das Deutsche Tierschutzbüro Bildmaterial aus sieben Westfleisch-Zulieferbetrieben. Hier zu sehen. Dieses zeigt katastrophale Missstände in Schweinemastbetrieben: Kranke, verletzte und verweste Tiere. Einige der Betriebe sind sogar EU-subventioniert, um die Haltungsbedingungen der Tiere zu verbessern. Die Tierschützer informierten das deutsche Veterinäramt und forderten Haribo auf, die Zusammenarbeit mit Westland zu beenden.

Öffentliche Konfrontation

Nachdem Haribo zuerst nicht zu den Vorwürfen Stellung bezog, machte der Verein über die eigenen Social-Media-Kanäle mobil. Mit Erfolg. Unter den aktuellen Posts, die Haribo bei Instagram und Facebook veröffentlicht, finden sich derzeit hunderte kritische Kommentare. Die User fordern Haribo auf, keine Gelatine von Westfleisch mehr in ihren Produkten zu verwenden.

Bei Facebook konfrontierte das Deutsche Tierschutzbüro Haribo öffentlich mit seiner Forderung. Daraufhin bezog der Süßwarenhersteller Stellung:

"HARIBO unterhält keine direkten Vertragsbeziehungen zu Westfleisch. Es handelt sich hierbei um einen von vielen Zulieferern unseres Lieferanten. Wir haben deshalb umgehend, nachdem wir von den Anschuldigungen erfuhren, Kontakt mit unserem Vertragspartner aufgenommen, um den Sachverhalt zu klären, denn soziale und ethische Standards sind für uns nicht verhandelbar. Für die Verwendung von Rohstoffen tierischen Ursprungs verlangen wir von unseren Lieferanten die Einhaltung von verbindlichen Tierschutzstandards, die in einem globalen Verhaltenskodex festgeschrieben sind, den alle unsere Lieferanten unterzeichnen. Dieser Kodex verpflichtet sie auch, diese Standards bei ihren Zulieferern einzufordern und die Einhaltung zu überprüfen."

Außerdem, so Haribo, könnten Konsumenten auch aus veganen – also ohne tierische Inhaltsstoffe – Sorten wählen.

Was ist Gelatine?

Gelatine wird aus Schlachtnebenprodukten von Tieren hergestellt. Hauptbestandteil der Gelatine ist Kollagen, das zum Beispiel in Haut, Schwarten, Knochen oder Bindegewebe vorkommt und meist aus Schweinen und Rindern gewonnen wird. Für "koschere" bzw. "halal" Lebensmittel wird sie aus Fischhäuten gewonnen.

Gelatine wird in verschiedenen Bereichen verwendet. Am gebräuchlichsten und bekanntesten ist die Speisegelatine. Sie wird in erster Linie zum Gelieren von Lebensmitteln verwendet (z.B. Gummibärchen). Zudem wird Gelatine häufig bei Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln für die Herstellung von Kapseln oder Überzugsmitteln eingesetzt. Auch im fotografischen und technischen Bereich kommt Gelatine zum Einsatz. Mittlerweile gibt es vegane Alternativen zu tierischer Gelatine wie Agar-Agar, Johannisbrotkernmehl oder Guarkernmehl.

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