Wildtiere

Keine Pigmente – darum leuchtet diese Vogelspinne blau

Youtube-Star JoCho Sippawat ist gemeinsam mit einem Forscher über eine neue Vogelspinnen-Art gestolpert. Sie weist einen blau-violetten Farbton auf.

Christine Scharfetter
In Thailand wurde die neue Tarantel-Art Chilobrachys natanicharum entdeckt.
In Thailand wurde die neue Tarantel-Art Chilobrachys natanicharum entdeckt.
Narin Chomphuphuang

Eigentlich waren der thailändische Wildlife-Youtuber JoCho Sippawat und der Spinnenforscher Narin Chomphuphuang aufgebrochen, um die eine Tarantel-Art zu beobachten, die in hohlen Bambusstämmen lebt. Auf der Suche nach dem braunen Tier in der südthailändische Provinz Phang-Ngafanden stolperten sie jedoch über eine ganz neue Vogelspinnen-Art: die blau schimmernde Chilobrachys natanicharum.

"Wir haben eine neue Vogelspinnen-Art gefunden, die einen faszinierenden blau-violetten Farbton aufweist, der an elektrische blaue Funken erinnert", erklärte Narin Chomphuphuang, Forscher an der Abteilung für Entomologie und Pflanzenpathologie der Universität Khon Kaen, gegenüber CNN. Ihre Entdeckung veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift "ZooKeys".

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    Nur zwei Exemplare der neu entdeckten Tarantel-Art Chilobrachys natanicharum konnten gefunden und gefangen werden.
    Nur zwei Exemplare der neu entdeckten Tarantel-Art Chilobrachys natanicharum konnten gefunden und gefangen werden.
    Narin Chomphuphuang

    Seltene Farbe

    "Blau ist eine der seltensten Farben, die in der Natur vorkommen, was die Blaufärbung bei Tieren besonders faszinierend macht", sagte Chomphuphuang. "Das Geheimnis hinter der leuchtend blauen Färbung dieser Spinne liegt nicht im Vorhandensein blauer Pigmente, sondern in der einzigartigen Struktur ihrer Haare, in die Nanostrukturen eingearbeitet sind. Sie manipulieren das Licht so, dass es blau schimmert."

    Die Seltenheit von Blau in der Natur ist auf Schwierigkeiten bei der Absorption und Reflexion bestimmter Wellenlängen des Lichts zurückzuführen. "Um blau zu erscheinen, muss ein Objekt sehr geringe Mengen an Energie absorbieren und gleichzeitig hochenergetisches blaues Licht reflektieren", was eine Herausforderung darstellt.

    Schwer zu fangen

    Die neu entdeckte Vogelspinne lebt in Baumhöhlen, was es schwierig macht, sie zu fangen. Die Forscher mussten auf Bäume klettern, um sie herauszulocken, so Chomphuphuang. "Während unserer Expedition waren wir abends und nachts bei Ebbe unterwegs und konnten nur zwei Exemplare fangen", fügte er hinzu.

    Angesichts des Rückgangs der Mangrovenwälder, der grösstenteils auf die Abholzung zurückzuführen ist, ist die elektrische blaue Vogelspinne laut Chomphuphuang nun auch eine der seltensten Vogelspinnen der Welt.

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