Details zum Rücktritt
Thiem trauert Handgelenk nach, bereut eine Entscheidung
Tennis-Ass Dominic Thiem beendet im Herbst seine Karriere. Seinem alten Handgelenk trauert er nach, eine Entscheidung bereut er.
"Ich fühle mich reif, dass das Kapitel Tennis abgeschlossen ist. Ich sehe es nicht so, dass es zu früh ist oder noch was kommen hätte können", sagt Dominic Thiem zu seinem Tennis-Rücktritt.
Der Sieger der US Open 2020 blickt auf eine "unglaubliche Zeit" zurück. Im ORF-Interview nennt er die Handgelenkverletzung im Frühjahr 2021 als seinen Karriere-Knackpunkt.
"Ich habe das Gefühl nie wieder so bekommen wie vor der Verletzung. Ich hatte das Gefühl, dass ich filigran bin, was die Technik anbelangt", sagt Thiem. Er habe dem "alten Handgelenk quasi nachgetrauert".
"Persönlich fühle ich mich älter"
Im Herbst wird Thiem bei seinem letzten Turnier in der Wiener Stadthalle 31 Jahre alt sein. "Persönlich fühle ich mich älter und reif, dass ich das Kapitel abschließe", stellt Thiem klar. "Ich sehe es wirklich nicht so, dass es zu früh ist oder noch was kommen hätte können."
Ein Comeback wie von Marcel Hirscher im Ski-Zirkus schließt er damit aus. "Es reicht nicht mehr für die großen sportlichen Ergebnisse", weiß er.
Dass in seiner Karriere noch mehr drin gewesen wäre als 17 ATP-Turniersiege und ein Major-Titel, lässt der Niederösterreicher nicht so stehen. "Ich habe jeden Tag alles gegeben", sagt er.
Eine Sache bereut er in seiner Karriere. Dass er nach dem Bruch mit Langzeit-Trainer Günter Bresnik bei seinen Betreuern zu viel experimentiert hat. "Ich würde im Nachhinein jetzt gleich zur Familie wechseln, das dazwischen, die vielen Trennungen, waren unnötig."
Die Kritik, er hätte Sport und Familie besser trennen sollen, schüttelt Thiem ab. "Es hat gut funktioniert und wird nur bekrittelt, weil ich nicht gut genug spiele oder nicht genug sportliche Erfolge habe. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Der einzige Grund, warum die sportlichen Leistungen nicht passen, liegt ja nur bei mir."
In Zukunft will sich Thiem stärker den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit widmen.
Fix aufschlagen wird er noch beim Rasenturnier auf Mallorca, in Kitzbühel und bei den Erste Bank Open in Wien. Auch die Rasenturniere in Halle und Wimbledon sind noch ein Thema. Ob er eine Wildcard für die US Open bekommt, bleibt offen.
