Kommt sogar Comeback?
Bresnik über Thiem-Rücktritt: "Finde es schrecklich!"
Die Karriere von Dominic Thiem geht im Herbst zu Ende. Sein einstiger Mentor Günter Bresnik kritisiert den Umgang mit dem Tennis-Star.
"Ich muss euch eine sehr traurige, aber gleichzeitig auch eine schöne Nachricht mitteilen: Die Saison 2024 wird meine letzte sein. Ich werde meine Karriere am Ende der Saison beenden", richtete sich der 30-Jährige in einer Videobotschaft auf Instagram an seine Fans.
Thiem nannte zwei Gründe für den bevorstehenden Rücktritt nach einer rund halbjährigen Abschiedstournee: sein Handgelenk, das sich der Lichtenwörther 2021 verletzte, seither nicht mehr in die Spur zurückfand, und andererseits ein "inneres Gefühl"
Thiem prägte eine ganze Tennis-Generation mit. Er triumphierte eben bei den US Open, holte insgesamt 17 ATP-Siege. Den ersten davon 2015 in Nizza, den letzten mit dem US-Open-Titel am 14. September 2020. Im Jahr davor war dem Lichtenwörther das Österreich-Doppel gelungen. Thiem holte sich die Turniersiege in Kitzbühel und in der Wiener Stadthalle.
Er war Nummer drei der Tennis-Weltrangliste und stand in drei weiteren Grand-Slam-Endspielen – 2018 und 2019 in Paris, 2020 bei den Australian Open. Dazu kommen 2019 und 2020 auch Endspiel-Teilnahmen bei den ATP-Finals. Zuletzt spielte Thiem im August 2023 um den Kitzbühel-Titel, verlor gegen Sebastian Baez.
Sein Mentor Günter Bresnik hat Thiem zum Weltstar geformt. Bei der APA spricht der Ex-Coach nun über den Rücktritt seines ehemaligen Schützlings: "Er hat eine super Karriere gehabt, die besser hätte sein können oder sollen. Wie Dominic in den letzten ein, zwei Jahren in diesen asozialen Medien besudelt worden ist, finde ich schrecklich."
Dass der Rücktritt gerade über Social Media verkündet wurde, stößt Bresnik sauer auf: "Ich bin entsetzt, wie das mitgeteilt worden ist."
Der 63-Jährige glaubt, dass in Thiem vielleicht doch noch das Feuer brennt: "Dominic ist ein so außergewöhnlich guter Tennisspieler, dass ich es nicht für ganz ausgeschlossen halte, dass man ihn in einem halben Jahr oder Jahr noch einmal bei einem Comeback sehen könnte."
"Er ist für mich körperlich und auf jeden Fall technisch-spielerisch so unverbraucht. Er hat sicher das Zeug, nach einem mehrmonatigen Training wieder das Niveau zu spielen, dass er erste 50, erste 30 stehen kann", traut Bresnik Thiem ein Comeback durchaus zu.