Ukraine

"Teufel" – Ukraine-Durchbruch am Russen-Ufer des Dnipro

Die Gegenoffensive nimmt an Intensität zu. Ukrainischen Truppen soll jetzt ein weiterer Erfolg gegen die russische Armee gelungen sein.

Roman Palman
Ein ukrainischer Soldat an der Antoniwkabrücke wenige Wochen nach dem russischen Abzug aus Cherson im November 2022. Jetzt wird auf der anderen Seite gekämpft.
Ein ukrainischer Soldat an der Antoniwkabrücke wenige Wochen nach dem russischen Abzug aus Cherson im November 2022. Jetzt wird auf der anderen Seite gekämpft.
Evgeniy Maloletka / AP / picturedesk.com

Wie "Focus" unter Berufung auf Meldungen aus den sozialen Medien berichtet, dürfte es eine Spezialeinheit geschafft haben, auf die andere Seite des Dnipro-Ufers überzusetzen.

"In der Region Cherson, in der Nähe der Antonowskyj-Brücke, wird seit dem Abend gekämpft." Der Feind habe sich verschanzt und nutzte "die Reste der Brücke als Deckung", schreibt der russische Kriegsblog "Dva Majors" auf Telegram über den ukrainischen Vorstoß: "Die Aufgabe, die Teufel aus ihren Stellungen zu vertreiben, wird dadurch erschwert, dass sie regelmäßig vom rechten Dnipro-Ufer mit Artillerie gedeckt werden".

Dazu wurde folgendes Bild veröffentlicht, das den Brückenkopf der Ukrainer lokalisiert:

1/8
Gehe zur Galerie
    Auf dem russisch besetzten Ufer des Dnipro, unter den Resten der Antoniwkabrücke, sollen sich ukrainische Spezialeinheiten verschanzt haben.
    Auf dem russisch besetzten Ufer des Dnipro, unter den Resten der Antoniwkabrücke, sollen sich ukrainische Spezialeinheiten verschanzt haben.
    Telegram / Dva Majors

    Den Ukrainern ist des demnach gelungen unter den Resten der Antoniwkabrücke nun auch einen militärischen Brückenkopf zu bilden. Das sei eine gute Ausgangssituation für weitere Offensiven, sagt Oberst Markus Reisner gegenüber "ntv" am Montag. "Die Ukrainer können so immer mehr Kräfte nachschieben und den Brückenkopf langsam ausweiten."

    "Sie sind mit Schnellbooten ans andere Ufer gelangt und haben sich dort festgesetzt, wo die Brücke in den Landbereich übergeht", beschreibt der erfahrene Analyst den Vorgang. Die Kämpfe würden sich derzeit um einen Mittelpfeiler der Brücke in einem einen kleinen besiedelten Bereich namens Dachi im Überschwemmungsgebiet drehen – siehe Bildstrecke oben.

    "Die russische Armee hat Verluste erlitten"

    Drohnenaufnahmen (siehe Tweet unten) zeigen einen russischen Radschützenpanzer, mutmaßlich vom Typ BTR-82A, der mit seiner 30-mm-Kanone auf ein nicht ausnehmbares Ziel nahe der Brücke schießt. Laut dem Blog "Dva Majors" hätten sich die russischen Soldaten "unter Feuer zurückgezogen", weil die Gefahr einer Einkesslung bestanden hatte. Andere Einheiten hätten dabei Unterstützung geleistet. "Die russische Armee hat bei diesen Kämpfen Verluste erlitten", heißt es abschließend.

    Das Örtchen Dachi sei laut Reisner als Zwischenziel günstig, weil ein schützendes Sumpf- bzw. Augebiet das Gebiet von der nächsten besetzten Stadt Oleschky trennt. Dazu kommt noch, dass hier der Boden auf russischer Seite nach der Kachowka-Dammsprengung immer noch aufgeweicht ist. Das mache es für die hier verteidigenden Invasoren schwierig, die Offensivkräfte mit schwerem Gerät unter Beschuss zu nehmen, da sich selbiges nur auf den wenigen befestigten Straßen bewegen kann.

    Dieser am Montag bekanntgewordene Vorstoß über den Dnipro gelte auch als wichtiges Signal für die ukrainische Bevölkerung, berichtet "Focus" weiter. Damit zeige Kiew, dass man auch in der Region Cherson Rückeroberungsaktionen setze.

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock