Kinder im Krankenhaus – für Eltern eine große Belastung. Nicht nur emotional, sondern auch finanziell. In Wien müssen Mama und Papa besonders tief in die Tasche greifen. Aber es gibt auch einen Lichtblick: Oberösterreich zeigt, wie es besser geht.
Der gemeinnützige Verein Kinder in Betreuung (KiB) mit Sitz in Ungenach (Bez. Vöcklabruck) schildert ein schockierendes Beispiel: Die elfjährige Marie (Name geändert) leidet an einer beidseitigen Hüftfehlstellung. Für ihren ersten Krankenhausaufenthalt 2024 in einem Wiener Spital mussten ihre Eltern schon 539,77 Euro bezahlen.
Heuer fielen für den zweiten Aufenthalt noch einmal 466,80 Euro an. Weil Marie noch weitere Operationen braucht, summieren sich die Kosten 2025 wohl auf insgesamt 1.151,44 Euro. Und das nur für die Begleitung ihrer Tochter.
Niederösterreich – vor zwei Jahren noch negative Spitze – reduzierte erst vergangenes Jahr die Kosten, wurde damit aus Sicht des Vereins um einiges sozialer. Maximal müssen Eltern dort aber immer noch 43,40 Euro pro Tag an Begleitkosten zahlen.
Während dem ersten Lebensjahr fallen in keinem Bundesland Kosten an. Danach glänzt vor allem Oberösterreich mit besonders niedrigen Gebühren: Für alle Kinder bis 18 Jahren gilt ein einheitlicher Preis von 5,10 Euro pro Tag.
Besonders kritisiert der Verein die Begleitkosten in Wien. Für Kinder bis zum 3. Lebensjahr liegen sie zwar bei 0 Euro. Doch danach steigen die Kosten extrem: Ist das Kind schon über 14 Jahre, müssen die Eltern ganze 96,69 Euro pro Tag blechen.
Seit 2023 wurden die Preise zudem um fast 20 Prozent erhöht. Ein 14-tägiger Krankenhausaufenthalt kann Eltern also bis zu 1.400 Euro kosten. Bitter sei oft auch, dass die Gebühren schon bei der Einweisung im Voraus direkt vor Ort bezahlt werden müssen, erklärt der Verein.
"Diese Regelung ist inakzeptabel", meint Geschäftsführerin Johanna Part. "Die Kosten, die die Sozialversicherung hier übernehmen müssten, sind minimal." Familien mit chronisch kranken oder beeinträchtigten Kindern stünden ohnehin vor enormen finanziellen und emotionalen Belastungen. "Für sie sind diese Gebühren eine existenzielle Bedrohung."