Gesundheit
Termin gespritzt? Ärzte wollen Patienten strafen
Die Ärztekammer fordert nun Stornogebühren für persönliche Termine, die nicht eingehalten werden.
Sowohl Hausärzte, als auch Spitäler sind derzeit wie berichtet voll ausgelastet, viele Mediziner sind mit den Arbeitsbedingungen unzufrieden und überlegen sogar, den Job zu wechseln. Zur schwierigen Lage tragen – neben vielen anderen Umständen – auch Patienten bei, die vereinbarte Termine einfach ohne Absage "spritzen" und dadurch wertvolle Ressourcen verschwenden.
Vor diesem Hintergrund forderte die Ärztekammer am Mittwoch erneut die Einführung von Stornogebühren. "Gerade jetzt, in dieser Phase hoher Belastung, ist Termindisziplin in den Ordinationen besonders wichtig", appellierte Johannes Steinhart, Präsident der Kammer, in einer Aussendung.
Leer-Termine schaden allen
Wer vereinbarte Arzttermine ohne vorherige Absage nicht wahrnehme, schade damit nicht nur dem Mediziner und dem Ordinationsmanagement, sondern auch den anderen Patienten, denen der Termin nicht angeboten werden konnte. "So ein Verhalten können wir uns jetzt weniger leisten denn je. Ärztinnen und Ärzte vollbringen aktuell Höchstleistungen, um den Ordinationsbetrieb und die Versorgung aufrecht zu erhalten, sie brauchen dabei volle Unterstützung." Man setze sich daher weiterhin für die einer Stornogebühr für diese so genannten "Leer-Termine" ein.
Gebühr soll System verbessern
"Für besonders sinnvoll halten wir das Modell, in dem das eingenommene Geld – abzüglich eines kleinen Anteils für den Verwaltungsaufwand – einem Strukturfonds zur Verbesserung der Kassenmedizin zugutekommt", erklärte Edgar Wutscher, Ärztekammer-Vizepräsident. Denn damit würden am Ende alle davon profitieren, auch die Patienten selbst.