Taten gefilmt

Teeniebande buchte Hotel für Missbrauch an Mädchen (12)

Nach mehrfachem sexuellen Missbrauch eines Mädchens (12) in Wien hat die Polizei am Freitag weitere Details zu dem Fall bekannt gegeben.

Teeniebande buchte Hotel für Missbrauch an Mädchen (12)
Am Donnerstagmorgen kam es in mehreren Wohnungen in Wien zu Festnahmen. (Archivbild)
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Über Monate hinweg sollen mehrere Jugendliche – insgesamt 17 an der Zahl – ein 12-jähriges Mädchen im vergangenen Jahr in der Bundeshauptstadt sexuell missbraucht und die abscheulichen Taten auch mit ihren Smartphones aufgenommen haben.

Am 29. Februar fand schließlich eine koordinierte Aktion der Polizei statt, wo die Verdächtigen in den frühen Morgenstunden aus den Betten geholt und auf eine Dienststelle zur Einvernahme gebracht worden sind. Einen Tag später haben die Behörden in einer Pressekonferenz weitere Details zu dem Missbrauchsfall veröffentlicht.

Fünf Monate langes Martyrium

Bei den insgesamt 17 Verdächtigen handelt es sich um zwölf Minderjährige im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, einen jungen Erwachsenen von 19 Jahren sowie zwei Unmündige unter 14 Jahren. Gegen zwei unbekannte Verdächtige laufen aktuell noch die Ermittlungen – es sollen keine älteren Männer sein. 

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    Über Monate hinweg sollen mehrere Jugendliche – insgesamt 17 an der Zahl – ein 12-jähriges Mädchen im vergangenen Jahr in der Bundeshauptstadt sexuell missbraucht und die abscheulichen Taten auch mit ihren Smartphones aufgenommen haben.
    Über Monate hinweg sollen mehrere Jugendliche – insgesamt 17 an der Zahl – ein 12-jähriges Mädchen im vergangenen Jahr in der Bundeshauptstadt sexuell missbraucht und die abscheulichen Taten auch mit ihren Smartphones aufgenommen haben.
    Sabine Hertel

    Laut Staatsanwaltschaft und Polizei soll es zwischen Februar 2023 und Ende Juni 2023 zu mehreren Tathandlungen gekommen sein. Nur in einem konkreten Fall kam es dabei auch zur Ausübung von Gewalt. Da das Opfer unter 14 Jahre ist, handelt es sich laut Gesetz um eine besonders zu schützende Person. Daher besteht der Tatbestand des schweren sexuellen Missbrauchs.

    Die Verdächtigen sollen den sexuellen Missbrauch mit ihren Handys gefilmt und die Aufnahmen über WhatsApp geteilt haben. Deshalb besteht auch der Tatbestand der pornografischen Darstellung Minderjähriger. Die Auswertungen zu den Aufnahmen laufen laut Behörden derzeit noch auf Hochtouren. Daten-Forensiker untersuchen derzeit mehrere Mobiltelefone nach Spuren. 

    Wega rückte zu Wohnungen aus

    Angesprochen auf die vorläufige Festnahme der Verdächtigen – sie befinden sich mittlerweile auf freiem Fuß – wurde mitgeteilt, dass es sich um einen gleichzeitigen Zugriff durch Beamte der Wega gehandelt hat, um eine Absprache der Verdächtigen zu verhindern. Alle 13 Beschuldigten konnten vor Ort angetroffen werden. Eine Person, ein 16-Jähriger, leistete dabei Widerstand.

    Die Mutter der 13-Jährigen war im Oktober 2023 mit der Tochter auf die Dienststelle gekommen, das Opfer wollte aber keine Aussage machen. Der Grund: das Mädchen wollte nicht, dass die Mutter als Vertrauensperson dabei ist. Eine Woche danach kam das Opfer mit einer Vertreterin des Wiener Opferschutzes erneut zur Vernehmung und schilderte gegenüber den Beamten das monatelange Martyrium.

    Syrer unter Vergewaltigungsverdacht

    Ein 16-jähriger syrischer Staatsangehöriger soll das damals 12-jährige Mädchen gewaltsam zum Sex gezwungen haben. Die weiteren Beteiligten soll das Mädchen in Parks und über Soziale Medien kennengelernt haben. Von diesen wurde das Opfer mehrmals unter Druck gesetzt, um mit den Jugendlichen zu schlafen. Da das Mädchen ohne Androhung von Gewalt zum Sex überredet worden ist, sei der Tatbestand der sexuellen Nötigung laut den Ermittlern nicht gegeben. 

    Wie die Polizei am Freitag mitteilte, handelte es sich bei dem Mädchen um eine österreichische Staatsbürgerin. Sie soll in Wien geboren und bei ihrer Mutter in Favoriten aufgewachsen sein. Laut den Ermittlern gab es keine Anzeichen, dass in der Familie etwas nicht stimmen könnte. Auch die mutmaßlichen Täter sollen aufrechte Meldeadressen im 10. Bezirk haben. Bei ihnen handelt es sich um syrische, türkische und österreichische Staatsbürger. Außerdem sollen ein Italiener, ein Bulgare und ein Serbe an den grausamen Taten beteiligt gewesen sein. 

    Bei einer ersten Einvernahme übergab die heute 13-Jährige den Ermittlern Chatnachrichten. Einer der Jugendlichen soll dem Mädchen gedroht haben, dass er das Video verbreiten würde, sollte sie nicht mit ihm schlafen. Bisher ist unklar, ob ein Video der Tathandlungen tatsächlich existiert.

    Verdächtige sind polizeibekannt

    Die Tatbeteiligten sollen sich aus Parks in Wien-Favoriten kennen. Bereits in der Vergangenheit war die Gruppe aufgrund von Gewalttaten beziehungsweise Vermögens- und Eigentumsdelikten polizeilich in Erscheinung getreten. 

    Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
    Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
    Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
    Rat auf Draht: 147
    Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
    Polizei-Notruf: 133

    Die grausamen Taten sollen laut Angaben der Ermittler neben Stiegenhäusern auch in einer Parkgarage und in den Wohnungen der Täter begangen worden sein. In einem konkreten Fall wurde durch einen Beschuldigten auch in Hotelzimmer angemietet. An diesen Orten wurde das Mädchen über mehrere Monate mehrmals wöchentlich missbraucht. Um sich mit ihren Peinigern zu treffen, soll die damals 12-Jährige auch die Schule geschwänzt haben. Drogen sollen laut derzeitigem Kenntnisstand keine Rolle gespielt haben.

    Derzeit könne man laut Polizei nicht davon ausgehen, dass es weitere Opfer gäbe. Die Behörden wollten das aber aufgrund der laufenden Ermittlungen auch nicht ausschließen. Die Verdächtigen zeigen sich jedenfalls teilweise geständig, teilweise werden die Vorwürfe aber auch zurückgewiesen. Ein Teil verweigert auch die Aussage.

    Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung

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