Steiermark

Tausende ohne Strom!Hagel-Unwetter verwüstet Steiermark

Vom Sturm gefällte Bäume, Starkregen und Hagel! Die Unwetternacht hat in der Steiermark eine Spur der Verwüstung hinterlassen.

Roman Palman
Vermutlich ein Blitzschlag setzte den Dachstuhl eines Wohnhauses – auf dem auch eine PV-Anlage installiert ist – in Höf bei Gnas (Stmk.) in Brand.
Vermutlich ein Blitzschlag setzte den Dachstuhl eines Wohnhauses – auf dem auch eine PV-Anlage installiert ist – in Höf bei Gnas (Stmk.) in Brand.
LFV Steiermark; C. Karner / BFV FB

Das grüne Herz Österreichs wurde in der Nacht auf Donnerstag von einem heftigen Unwetter heimgesucht. Die Gewitter zogen dabei von der Obersteiermark weiter über Graz bis in den Südwesten. 1.500 Feuerwehrleute mussten im ganzen Land zu Unwettereinsätzen ausrücken. 

Im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag waren 7.000 Haushalte ab den Abendstunden plötzlich ohne Strom. Nach wie vor sind 59 Trafostationen außer Betrieb, berichtet die "Kleine Zeitung" am Vormittag danach. Im Raum Bruck sowie im südlichen Deutschlandsberg und Leibnitz sollen laut Energie Steiermark rund 5.000 Haushalte keinen Strom haben.

"Die Zahl der Haushalte kann im Laufe des Tages variieren. Im Zuge der Reparaturarbeiten müssen immer wieder Haushalte vom Stromnetz genommen werden. Wir arbeiten derzeit auf Hochtouren", wird Unternehmenssprecher Urs Harnik-Lauris zitiert.

Bei Bad Radkersburg wurden demnach Sturmböen bis zu 120 km/h gemessen, bei Leibnitz und Gamlitz kam es durch umgestürzte Bäume zu Straßensperren und Stromausfällen. In Höf bei Gnas fing ein Dachstuhl nach einem Blitzschlag Feuer und stand beim Eintreffen der Floriani bereits in Vollbrand. Von den sechs im Haus befindlichen Personen wurde eine verletzt.

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    Ein Blitzschlag hatte während des heftigen Unwetters am 13. Juli 2023 den Dachstuhl eines Wohnhauses in Höf bei Gnas (Stmk.) in Brand gesetzt.
    Ein Blitzschlag hatte während des heftigen Unwetters am 13. Juli 2023 den Dachstuhl eines Wohnhauses in Höf bei Gnas (Stmk.) in Brand gesetzt.
    LFV Steiermark; C. Karner / BFV FB

    Schon am Mittwochmorgen traf ein Blitz in Wieselsdorf einen Verteilerkasten, der sich sofort entzündete. Beim Eintreffen der Feuerwehren stieg aus Garage eines Gebäudes bereits dichter Rauch auf. "Zum Glück war der Brand in der Garage jedoch eingeschlossen gewesen", weshalb sich die Flammen durch Sauerstoffmangel nicht rasch ausbreiten konnten. Die Besitzer kamen mit dem Schrecken davon.

    Autobahn- und Zugsperren

    Auch die A9 Pyhrnautobahn musste in der Nacht wegen eines Murenabgangs und mehrerer umgestürzter Bäume gesperrt werden. Das Ende der Sperre war nicht absehbar, weil erst ein Geologe den Hang begutachten und eine Freigabe erteilen müsse.

    Der Verkehr wird währenddessen bei Trieben ab- und bei Treglwang wieder aufgeleitet. Im Morgenverkehr kam es nach Angaben des ÖAMTC zu einem rund vier Kilometer langen Rückstau.

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      Schäden in Landwirtschaft durch Unwetter am 12. und 13. Juli 2023: Im Bild Hagel in Oberösterreich.
      Schäden in Landwirtschaft durch Unwetter am 12. und 13. Juli 2023: Im Bild Hagel in Oberösterreich.
      Österreichische Hagelversicherung

      Doch auch wer auf Öffis auswich, hatte kein Glück: "Derzeit ist zwischen Bad Radkersburg und Halbenrain kein Zugverkehr möglich. Grund dafür ist ein Hindernis im Gleisbereich", melden die ÖBB. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

      Ähnliche Situationen gibt es auch in Kärnten. Zwischen Föderlach Bahnhof und Velden/Wörther See Bahnhof, zwischen Ledenitzen und Rosenbach bei Villach sowie Arnoldstein und Hermagor sind ebenfalls keine Fahrten möglich.

      Millionenschäden in der Landwirtschaft

      In der Nacht auf Mittwoch hat es bereits erste Schäden wegen einer Unwetterfront mit Starkregen und Sturm mit Orkanböen über 130 km/h gegeben. Besonders betroffen waren Tirol und Oberösterreich. Die Wetterlage entspannte sich am Mittwoch nur für wenige Stunden. Am späten Nachmittag trafen neuerliche Gewitter mit Sturm, Starkregen und Hagel auf Österreich und schädigten die Landwirtschaft in Salzburg, erneut in Oberösterreich und in weiterer Folge auch im Mittelburgenland.

      "Aktuell gehen wir durch die Unwetter in den letzten 24 Stunden von einem Gesamtschaden in der Landwirtschaft in der Höhe von mehr als 2,5 Millionen Euro aus", so der Pressesprecher der Österreichischen Hagelversicherung, Mario Winkler, in einer ersten Bilanz.

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        Im Bezirk Braunau haben in der Nacht auf Mittwoch schwere Unwetter gewütet. Die Feuerwehr stand im Dauereinsatz.
        Im Bezirk Braunau haben in der Nacht auf Mittwoch schwere Unwetter gewütet. Die Feuerwehr stand im Dauereinsatz.
        Manfred Fesl
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