Fussball

SV Mattersburg muss Sanierungverfahren einleiten

Der SV Mattersburg reagiert auf den Banken-Skandal und Rückzug von Präsident Martin Pucher, kündigt ein Sanierungsverfahren an.

Sebastian Klein
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Muss der SV Mattersburg absteigen?
Muss der SV Mattersburg absteigen?
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Dunkle Wolken über Mattersburg. Der Skandal rund um die Commerzialbank Mattersburg hat den Bundesligisten ins Chaos gestürzt. Am Freitag reichte der Klub fristgerecht eine Stellungnahme bei der Liga ein.

Es soll weiterhin Profi-Fußball geben. Die Suche "nach externen finanziellen Mitteln" läuft weiter. Die Mattersburger kündigen ein Sanierungsverfahren an. Sollte der Verein genügend Geld auftreiben, um das Überleben in der höchsten österreichischen Spielklasse zu sichern, müsste er nächste Saison mit einem Abzug von sechs Punkten starten.

Martin Pucher ist nicht mehr Klub-Boss. Er war mehr als nur der Präsident. Ihm gehörte der Hauptsponsor, die Commerzialbank Mattersburg. Pucher führte die Burgenländer einst von der fünften in die höchste Liga. In der Bundesliga erreichte er Achtungserfolge: Platz drei und zwei Europacup-Teilnahmen. Vergangene Woche flog auf, dass Pucher und eine eingeweihte Assistentin Guthaben im Wert von rund 400 Millionen Euro erfunden haben sollen. Tausende Kunden haben Angst um ihr Erspartes. Wie der "Falter" berichtete, hätte die Commerzialbank zudem Kredite an Unternehmen vergeben, die später als Sponsorengelder an den Verein geflossen seien. Mit Pucher hat der Bundesligist also seine Geldquelle verloren.

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    Stellungnahme der Bundesliga

    Der SV Mattersburg hat heute Abend fristgerecht eine erste Stellungnahme zu den Fragen des Senates 5 der Österreichischen Fußball-Bundesliga eingebracht. Diese wird nun inhaltlich geprüft und in der kommenden Woche auch bei einer Sitzung des Gremiums behandelt.

    Ziel bleibt es weiterhin, so früh wie möglich Klarheit über die zukünftige Zusammensetzung der beiden Spielklassen zu bekommen. Dahingehend ist insbesondere der SV Mattersburg gefordert, schnellstmöglich ein vollständiges Bild über die Abläufe, die wirtschaftliche Situation und eine verlässliche Zukunftsprognose zu liefern, um Planungssicherheit für den kompletten Bundesliga-Fußball zu erhalten.

    Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer: ”Ich ersuche die Verantwortlichen des SV Mattersburg im Namen der Österreichischen Fußball-Bundesliga, schnellstmöglich Klarheit darüber zu schaffen, ob der Spielbetrieb für die Saison 2020/21 gesichert ist. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen auch im Interesse aller anderen Klubs unverzüglich die notwendigen Schritte gesetzt werden.”

    Die Aussendung des SV Mattersburg

    Liebe Fans des SV Mattersburg!

    Aufgrund der Geschehnisse rund um die Commerzialbank Mattersburg ist leider auch unser SVM in Mitleidenschaft gezogen worden.

    Um weiterhin ein fixer Bestandteil der Tipico Bundesliga zu bleiben, scheint der Weg über ein Sanierungsverfahren unumgänglich zu sein. Aber auch dieser Weg ist von zusätzlichen externen finanziellen Mitteln abhängig. Diese gilt es jetzt in kürzester Zeit aufzutreiben.

    Bis dato gibt es mehrere ernsthafte Interessenten, mit denen wir permanent in engem Kontakt stehen.

    Wir bitten um Verständnis, dass wir Euch nähere Details erst nach Abschluss der Verhandlungen mitteilen können.

    Heute wurde fristgerecht unsere Stellungnahme an den Senat 5 der Fußball-Bundesliga abgegeben. 

    Als organisatorischer Vertreter des SVM kann ich Euch versichern, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen alles in meiner Macht Stehende unternehmen werde, damit weiterhin - in der Saison 2020/21 und darüber hinaus - professioneller Fußball im Erwachsenenbereich gespielt werden kann. Auch der Weg der qualitativ hochwertigen Ausbildung im Nachwuchsbereich soll fortgesetzt werden.

    Hans-Georg Deischler, Vizepräsident

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