Coronavirus
Maskenpflicht – nun wollen Supermarkt-Mitarbeiter kündi
Die mögliche Wiedereinführung der Maskenpflicht in Shops, Öffis und Co. lässt weiter die Wogen hochgehen. Jetzt äußert sich der Lebensmittelhandel.
Deutliche Kritik äußert am Dienstag die Branchenvertretung des Lebensmittelhandels in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) im Hinblick auf politische Ankündigungen zur Wiedereinführung der Maskenpflicht.
"Der Lebensmittelhandel hat absolut kein Verständnis für einen neuerlichen Maskenzwang beim täglichen Einkauf, denn die Branche war nie ein Treiber des Infektionsgeschehens. Hier besteht kein erhöhtes Ansteckungsrisiko, weil die Verweildauer gering ist und es auch keinen engen Kontakt zwischen den Kunden gibt", sagt Christian Prauchner, Obmann des Fachverbands des Lebensmittelhandels in der WKÖ.
"Absolut unverständlich"
"Daher ist es absolut unverständlich, dass sich die Regierung mit ihrer Corona-Politik weiter im Kreis dreht und dem Lebensmittelhandel jetzt erneut eine Maskenpflicht aufzwingen möchte, die nicht nur unsere Kundinnen und Kunden, sondern vor allem auch unsere Mitarbeiter schwer belasten würde", so Prauchner.
Ein erneuter Maskenzwang wäre ein verheerendes Signal für die rund 130.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im heimischen Lebensmittelhandel, die die Nahversorgung der österreichischen Bevölkerung an rund 9.400 Standorten tagtäglich aufrechterhalten, warnt Prauchner.
Tausende unbesetzte Stellen
"Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Lebensmittelhandel wollen nach der Ankündigung von Bundesminister Rauch kündigen und in Branchen ohne Maskenzwang wechseln. Es droht ein verschärfter Personalmangel im Lebensmittelhandel im Winter", warnt der Branchenvertreter. Denn schon jetzt gebe es tausende unbesetzte Stellen im Lebensmittelhandel.
"Wir werden alles daran setzen, die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung auch weiterhin flächendeckend in gewohnter Qualität aufrechtzuerhalten. Allerdings brauchen wir dafür auch ausreichend Personal. Die nun erneut drohende Maskenpflicht würde den jetzt schon bestehenden Personal-Engpass weiter massiv verschärfen", so Prauchner.
Prauchner fordert daher, aus zweieinhalb Jahren Pandemie endlich zu lernen und auf Eigenverantwortung zu setzen. "Jeder kann freiwillig Maske tragen und sich den 4. Stich holen. Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben und die Eigenverantwortung der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen – und das auch im Herbst und Winter", betont Prauchner abschließend.