Der in den 1980ern eingeführte künstliche Süßstoff Aspartam soll in der Neueinstufung der Weltgesundheitsorganisation offiziell als "möglicherweise krebserregend für den Menschen" eingestuft werden. Laut der internationalen Nachrichtenagentur "Reuters" bestätigten das zwei mit der Sache vertraute Personen. Die Entscheidung dafür soll bereits Anfang Juni nach einer Sitzung externer Experten gefallen sein und soll im Juli bekannt gegeben werden.
Aspartam ist zweihundertmal so süß wie Zucker, erhöht dabei den Blutzuckerspiegel aber nicht. Außerdem hat es keinerlei Einfluss auf den Insulinspiegel und ist somit auch für Diabetiker geeignet. Das kalorienarme Süßungsmittel wird aufgrund seiner Eigenschaften häufig in Diät-Produkten verwendet. Auch der Softdrink-Konzern Coca-Cola süßt seine "light" und "zero" Cola-Versionen mit Aspartam.
Die Krebsforschungsagentur IARC soll auf Grundlage aller veröffentlichten Beweise beurteilen, ob ein Produkt eine potenzielle Gefahr darstellt oder nicht. Dabei wird jedoch nicht berücksichtigt, wie viel von einem Produkt eine Person gefahrlos zu sich nehmen kann.
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Allerdings haben ähnliche IARC-Entscheidungen in der Vergangenheit für verschiedene Stoffe bei den Verbrauchern Bedenken hinsichtlich ihrer Verwendung geweckt, zu Gerichtsverfahren geführt und die Hersteller unter Druck gesetzt, ihre Rezepturen zu überarbeiten und auf Alternativen umzustellen.
Seit 1981 erklärt der WHO-Ausschuss für Zusatzstoffe, dass Aspartam innerhalb der akzeptierten täglichen Grenzwerte sicher konsumiert werden kann. So müsste beispielsweise ein Erwachsener mit einem Gewicht von 60 kg täglich zwischen 12 und 36 Dosen Diätlimonade trinken - je nach der Aspartammenge im Getränk -, um ein Risiko einzugehen.