Niederösterreich
Süß! Polizeischutz für drei gerettete Igelbabys
Eine Frau rettete drei Igelbabys vor dem Tod. Sie fragte die Polizei nach dem Weg zur Auffangstation Haringsee. Mit Polizeieskorte ging es weiter.
Das kommt auch nicht jeden Tag vor: Drei in einem Garten in Hausleiten im Bezirk Korneuburg aufgefundene verwaiste Igelbabys wurden nach ihrer Rettung quasi mit Polizeieskorte in die von "Vier Pfoten" geführte EGS Haringsee (Gänserndorf) gebracht.
Der Grund: Die engagierte Dame, die die Kleinen gerettet hatte, bat eine Polizeistreife um Auskunft nach dem Weg in die EGS. Die Beamten waren dann so nett, sie bis Haringsee zu begleiten.
"Ben", "Bob" und "Bibi" bekamen Infusionen
Das EGS Team hat die drei Kleinen Ben, Bob und Bibi getauft. „Da sie ohne Mutter unterwegs waren und jämmerlich quietschten, musste man davon ausgehen, dass der Igelmama etwas zugestoßen ist. Vor allem das kleinste der drei Babys war bei der Ankunft schon ziemlich erschöpft; wir mussten es mit einer Infusion stärken“, erzählt VIER PFOTEN Tierarzt Dr. Hans Frey, der wissenschaftliche Leiter der EGS.
Babys trinken brav
Die Igelbabys sind zwischen 40 und 60 Gramm schwer und etwa ein bis zwei Wochen alt. Das kleinste Igelbaby Bibi hat seine Augen noch nicht geöffnet. Hans Frey: „Die ersten Mahlzeiten schleckten die drei noch von einer Spritze, jetzt probieren sie auch schon, aus einer flachen Schüssel zu trinken. Wir haben sie farbig markiert, damit wir sie unterscheiden können und ihre Gewichtszunahme kontrollieren können.“
Rasenroboter, Swimmingpools, Gift und offene Schächte
Es kommt leider häufig vor, dass Igel verunglücken und Jungtiere dann verwaist gefunden werden. Denn sie sind leider vielen Gefahren ausgesetzt. Die größte Bedrohung ist sicher der Straßenverkehr. Da Igel relativ langsam unterwegs sind und bei akuter Gefahr nicht unbedingt flüchten, sondern sich zusammenrollen, ist das Risiko groß, auf der Straße von einem Auto erwischt zu werden. Aber auch in Gärten sind Igel oft nicht sicher: Rasenroboter, Motorsensen, Swimmingpools, offene Schächte oder auch Schädlingsgifte gefährden die Tiere.
Hier ein Leitfaden, wie Wildtiere erstversorgt werden können: https://www.eulen-greifvogelstation.at/erste-hilfe-fuer-wildtiere/erstversorgung-igel