Verschwörungstheorien zur Wetter-Manipulation reichen Jahrhunderte zurück. Bereits im 9. Jahrhundert verfasste der Heilige Agobard von Lyon eine Schrift mit dem Titel "Über Hagel und Donner", in der er den weit verbreiteten Aberglauben anprangerte, "Sturm-Zauberer" und "Wettermacher" könnten nach Belieben Unwetter heraufbeschwören.
Agobard stützte sich hauptsächlich auf biblische Quellen und zitierte Passagen, die darauf hindeuteten, dass "nur göttliche Macht" das Wetter beeinflussen könne. Er bediente sich aber auch der Logik und fragte sarkastisch, warum vermeintliche, mächtige "Sturmtreiber" ihre Feinde nicht mit riesigen Hagelkörnern erschlugen oder Dürren nicht durch Regenschauer beendeten.
Der Glaube an vom Menschen heraufbeschworene Stürme hielt sich hartnäckig. Der britische König Jakob I. ließ Dutzende vermeintliche Hexen verhaften, foltern und hinrichten, weil sie angeblich einen Sturm heraufbeschworen hatten, der sein Schiff 1590 auf seiner Heimreise von Skandinavien beinahe zerstört hatte.
Solche Unwissenheit mag heute absurd erscheinen. Doch mehrere US-Bundesstaaten, motiviert durch Verschwörungstheorien über "staatlich verursachte Hurrikane" sind dabei, wichtige wissenschaftliche Experimente in der Atmosphäre zu kriminalisieren – und damit in eine Reihe mit dem Hexen-Hokuspokus vergangener Jahrhunderte zu stellen.
Der Bundesstaat Tennessee verabschiedete bereits im Vorjahr als erster US-Staat ein Gesetz, das die sogenannte Wolken-Impfung verbietet. Kentucky, Florida, Iowa und Arizona haben ähnliche Gesetzesvorschläge eingebracht, die darauf abzielen, Geoengineering und andere Formen der Wettermodifikation zu verbieten.
Derartige Gesetze könnten legitime meteorologische Forschung verhindern – und gleichzeitig die Paranoia vor Chemtrails und anderen Bedrohungen schüren, befürchten Kritiker der neuen "Klimapolitik" von Donald Trump.
Wolken-Impfung (engl. Cloud Seeding) ist eine bekannte Technik zur Wetterbeeinflussung, bei der Chemikalien in Wolken eingebracht werden, um Niederschlag zu fördern. Häufig verwendete Stoffe sind Silberiodid, Trockeneis oder Salze. Diese Stoffe dienen als Kondensationskerne, an denen Wassertröpfchen in der Wolke kondensieren können, was zu Regen, Schnee oder Hagel führt.
Die 3 bekanntesten Verschwörungstheorien zum Wetter
Donald Trump hat bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, die die Klimaforschung beeinträchtigen. Dazu gehören Budgetkürzungen für wichtige Institutionen wie die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und die Environmental Protection Agency (EPA). Dies führte zu Entlassungen und Einschränkungen in der Klimaforschung.
Für Aufsehen sorgt auch die Zensur von "Klima-Begriffen": Wörter wie "Klimawandel" wurden auf staatlichen Websites und in offiziellen Dokumenten entfernt. Dies erschwert nun den Zugang zu wichtigen Informationen. Trump forderte US-Forscher zudem auf, ihre Mitarbeit an internationalen Projekten wie dem Weltklimarat (IPCC) einzustellen.
Zudem wird politische Einflussnahme ausgeübt: Forschungsprojekte werden auf ihre "politische Korrektheit" geprüft. Studien, die nicht mit Trumps Agenda übereinstimmten, wurden gestoppt oder nicht finanziert.