Fussball
Sturm-Boss wusste über Pyro-Wahnsinn der Fans Bescheid
Sturm-Fans zündeten während des Bundesliga-Hits gegen Salzburg Pyrotechnik, sorgten für eine Unterbrechung. Und der Klub wusste davon.
Es war die 20. Spielminute im packenden Duell des Vizemeisters aus der Steiermark gegen Titelträger Red Bull Salzburg, als plötzlich ein lauter Knall zu hören war. Mehrere Raketen wurden von der Grazer Fantribüne abgefeuert, außerdem Pyrotechnik gezündet. Binnen weniger Sekunden hüllte sich die Grazer Merkur Arena in dichten Nebel.
Schiedsrichter Julian Weinberger hatte keine Wahl, musste das Spiel auch aus Sicherheitsgründen unterbrechen, holte beide Teams an die Seitenlinie. Das nützten beide Trainer, für Taktik-Besprechungen und die Spieler für eine Trinkpause. Letztendlich dauerte die Unterbrechung über zwölf Minuten lang. Auch, weil der Video-Referee aufgrund der Nebelschwaden im Stadion die kalibrierte Abseitslinie nicht ziehen konnte – ein Fan-Skandal in Graz.
Von dem sogar der Verein wusste, wie Sturms Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker bei "Sky" zugab. Der Sturm-Anhang wollte das 20-jährige Jubiläum einer Fangruppierung feiern.
Schicker war informiert
"Wir sind in einem sehr, sehr guten Austausch mit den Fans. Ich wusste Bescheid", gab Schicker zu. "Es war ein bisschen übertrieben, weil es schon sehr lange gedauert hat, das war nicht optimal", musste der Sturm-Geschäftsführer zugeben, ließ aber offen, ob es für die Verursacher der zwölfminütigen Spielunterbrechung Konsequenzen geben wird. "Wir werden in guten Austausch gehen und schauen, was da rauskommt", meinte Schicker.
Ex-Teamspieler Marc Janko, der das Spiel für "Sky" analysierte, zeigte kein Verständnis für die Aktion des Grazer Anhangs. "Mich hat es geärgert. Den Sinn dieser Aktion habe ich nicht herausgefunden. Wie kommen die Leute im Stadion dazu, so lange zu warten? Ich erkenne den Sinn dahinter nicht", so der ehemalige Stürmer.
Dem Verein droht jedenfalls vonseiten der Bundesliga eine Strafe.