Gesundheit
Studie: Kinder erkennen Emotionen trotz Gesichtsmasken
Schweizer Forscher untersuchten, wie sehr sich Gesichtsmasken auf die Fähigkeit von Vorschulkindern auswirken, Emotionen beim Gegenüber zu erkennen.
Vorschulkinder erkennen Emotionen wie Wut, Traurigkeit und Freude, auch wenn ihr Gegenüber eine Gesichtsmaske trägt. Es gebe kaum Unterschiede in der Emotionserkennung zwischen Gesichtern mit und ohne Maske, berichtet ein Team unter Leitung des Schweizer Universitätsspitals Lausanne (Chuv).
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Das Team um Myriam Bickle Graz vom Chuv untersuchte nun bei 276 gesunden Kindern zwischen drei und sechs Jahren, wie gut sie Emotionen trotz Gesichtsmasken richtig zuordnen können. Die Forschenden zeigten den Kindern Bilder von Schauspielern, mit und ohne Maske, die entweder Freude, Wut oder Traurigkeit ausstrahlten. Von den Ergebnissen berichten sie im Fachmagazin "Jama Pediatrics".
Maske verringert Deutungsfähigkeit von Emotionen kaum
Das Ergebnis: Masken beeinflussen die Fähigkeit, Emotionen zu verstehen, kaum. Zwar erkannten die Kinder die Emotionen auf Bildern mit Maske etwas schlechter: Sie ordneten die Emotion ohne Maske in 71 Prozent der Fälle richtig zu, mit Maske waren es 67 Prozent. Dieser Unterschied sei zwar statistisch signifikant, aber die Effektgrößen sehr klein.
Zudem simuliere der verwendete Ansatz nicht perfekt das wirkliche Leben, schrieb der US-Kinderarzt Dimitri Alexander Christakis in einem Kommentar zur Studie. Denn die Bewegung der Gesichter sowie die Stimmlage würden den Kindern noch zusätzliche Hinweise geben. Auch Bickle Graz und ihre Kollegen weisen darauf hin, dass die Rolle von Gesichtsmasken weiter untersucht werden müsse, auch bei Kindern mit Entwicklungsproblemen und insbesondere in Anbetracht der nächsten Corona-Welle.