Politik

Strolz spricht live im ORF über düsteres Kurz-Geheimnis

Gestand der Altkanzler unter vier Augen, dass er gut lügen könne? Zumindest Ex-Neos-Chef Matthias Strolz behauptete das Sonntagabend live im ORF.

Nicolas Kubrak
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Matthias Strolz sprach im ORF über Verhandlungen mit Sebastian Kurz.
Matthias Strolz sprach im ORF über Verhandlungen mit Sebastian Kurz.
Screenshot ORF, Helmut Graf

Mit jedem Tag kommen neue, kontroverse Geschichten über den Ex-Kanzler das Tageslicht. Nach seiner Angelobung als ÖVP-Klubobmann letzte Woche ist Kurz nun abgetaucht. Für diese Woche sind keine öffentlichen Auftritte des VP-Politikers bekannt (Mehr dazu HIER >>). Am Sonntag sorgte eine Erzählung von Ex-Klubobmann der Neos, Matthias Strolz, über Kurz für erneute Schlagzeilen.

Kurz: "Ich kann aber lügen"

Strolz war gemeinsam mit Elisabeth Köstinger, Franz Fischler (beide ÖVP) und dem Politikwissenschaftler Fritz Plasser zu Gast bei Claudia Reiterer "Im Zentrum". Sie diskutierten über die ÖVP-Krise und ob Türkis wieder Schwarz wird beziehungsweise ob aus der neuen Volkspartei wieder die alte wird.

Drastisch fiel der Befund vom Ex-NEOS-Chef aus. 2016 wollte er gemeinsam mit Sebastian Kurz und Irmgard Griss eine Wahlplattform gründen, ähnlich wie es Emmanuel Macron in Frankreich ("en marche") tat. Im Spätherbst brach Strolz die Verhandlungen ab, da er bemerkt haben will, dass Kurz nicht aufrichtig handle. An einem Verhandlungsabend fragte Strolz Kurz, wie sie denn agieren sollen, wenn die Medien mitbekämen, dass sie verhandelten. Daraufhin sagte Kurz: dementieren. Als ihm der Ex-Chef der NEOS entgegnete, dass er nicht lügen könne, antwortete der damalige Außenminister angeblich:

"Aber ich kanns."

Bis heute sei Strolz überzeugt, dass "Lüge bei ihm ein Standardinstrument ist", Kurz "nicht integer handelt" und dass hinter dem "hochpolierten Lack wilde Abgründe lauern". 

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    Bundeskanzler Sebastian Kurz wie ihn heute (fast) niemand mehr kennt.  Seit diesem Bild 2010 – da war er noch Bundesobmann der JVP und zog gerade in den Wiener Gemeinderat ein – legte er einen kometenhaften Aufstieg hin.
    Bundeskanzler Sebastian Kurz wie ihn heute (fast) niemand mehr kennt. Seit diesem Bild 2010 – da war er noch Bundesobmann der JVP und zog gerade in den Wiener Gemeinderat ein – legte er einen kometenhaften Aufstieg hin.
    imago stock&people

    "Elli, es ist vorbei"

    Strolz' Rat an die ÖVP: Sie müsse erkennen, dass "eine kaltschnäuzige Karrieristenclique die Kontrolle übernommen hat" und Kurz auch als Partei- und Klubobmann nicht haltbar sei. Die Volkspartei brauche jemanden, der "entschlossen in die Führung geht". An Köstinger und die anderen Mitglieder des Kurz-Teams appellierte er, "den Weg frei zu machen".

    "Elli, es ist vorbei, es ist vorbei."