Persönliche Attacken

Streit um Amalgam-Ersatz geht in nächste Runde

Der Streit um den Ersatz für das Zahnfüllungsmaterial Amalgam ist um eine Facette reicher. Die Zahnärztekammer geht nun auf die ÖGK los.

Michael Rauhofer-Redl
Streit um Amalgam-Ersatz geht in nächste Runde
Der Streit zwischen den Zahnärzten und der ÖGK ist um eine Facette reicher. (Symbolfoto)
Getty Images

Eigentlich hätte bereits am Donnerstag ein weiteres Verhandlungsgespräch zwischen Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK) und der Österreichischen Zahnärztekammer (ÖZÄK) wegen des Streits um den Ersatz für Amalgam geben sollen.

Gelang erst unlängst eine Einigung mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) eine Einigung – seit dem 1. Jänner wurden Glasionomerzemente und Alkasite als Amalgamersatz für 1,1 Millionen Versicherte zur Kassenleistung – scheint eine solche mit der ÖGK in weiter Ferne.

Der Streit zwischen der ÖGK und ÖZÄK ist nun sogar um eine Facette reicher. Denn via Presseaussendung feuert die ÖZAK gegen Andreas Huss von der ÖGK. Zweimal habe dieser vor vereinbarten Verhandlungsterminen der österreichischen Zahnärzteschaft über die Medien öffentlichkeitswirksam das Verhandlungsergebnis ausrichten lassen und dazu bemerkt, was dieser für angemessen bzw. unangemessen hält. "Beide Male waren seine Aus- und Ansagen so weit weg von jeder wirtschaftlichen Realität, dass es schlicht sinnlos war, nur darüber nachzudenken, zu verhandeln", so die Vereinigung der Zahnärzte.

"Profilierungssucht" – harte Bandagen im Streit um Ersatz

Am Donnerstag sei es zudem vor den Büroräumlichkeiten der Zahnärztekammer zu kleineren Demonstrationen gekommen. Für die ÖZAK ist klar, wer dafür verantwortlich ist: Huss. "Auf Augenhöhe verhandeln, heißt, sich an Vereinbarungen zu halten und nicht hinterrücks in die Räumlichkeiten des Gastgebers Medien einzuladen und vor dem Haus zu demonstrieren und zu skandieren".

In wenig freundlichen Worten wirft die ÖZAK Huss "Profilierungssucht" vor. Die Aussendung endet mit der Feststellung, dass nicht "aus Jux und Tollerei" verhandelt werde, sondern weil es aufgrund des EU-weiten Verbots von Amalgam "wirtschaftlich tragfähige Alternativen benötigt, die eine ordentliche Zahnmedizin auch in Österreich ermöglichen.".

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der Streit um den Ersatz des Zahnfüllungsmaterials Amalgam zwischen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und der Österreichischen Zahnärztekammer (ÖZÄK) eskaliert weiter.
    • Die ÖZÄK kritisiert Andreas Huss von der ÖGK scharf und wirft ihm vor, durch öffentliche Äußerungen und Demonstrationen vor den Büroräumlichkeiten der Zahnärztekammer die Verhandlungen zu torpedieren und Profilierungssucht zu betreiben.
    mrr
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