Politik

Streit eskaliert – Erdogan "verflucht" Österreich

Türkei-Präsident Erdogan platzte der Kragen und "verflucht" nun Österreich für das Hissen der Israel-Fahne.

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Erdogan "verflucht" Österreich wegen Israel-Fahnen
Erdogan "verflucht" Österreich wegen Israel-Fahnen
Quelle: HANS PUNZ / APA / picturedesk.com ("Heute"-Montage)

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die österreichische Regierung für das Hissen der Fahne Israels im Nahost-Konflikt scharf verurteilt. "Ich verfluche den österreichischen Staat. Er will wohl, dass die Muslime den Preis dafür zahlen, dass er die Juden einem Genozid unterzogen hat", so die Worte des 67-Jährigen.

Israels Fahne auf dem Bundeskanzleramt
Israels Fahne auf dem Bundeskanzleramt
BKA

Auch an den Türkei-kritischen Aussagen von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) gab es heftige Kritik aus Ankara. Bei einer Pressekonferenz am Montag hatte Nehammer die "unrühmliche Rolle der Türkei" kritisiert. Diese Rolle trage "sicher nicht zur Deeskalation, sondern zur Eskalation" bei, so der ÖVP-Politiker. Nehammer warf Erdogan vor, "Öl ins Feuer" zu gießen. In der Vorwoche hatte der türkische Präsident unter anderem Israel als "Terrorstaat" bezeichnet.

Nehammer wies zudem darauf hin, dass es bereits im vergangenen Sommer "deutliche Hinweise darauf gab, dass die Türkei Einfluss auf die Krawalle in Wien-Favoriten genommen hat". Damals hatten Sympathisanten der ultranationalistischen türkischen Grauen Wölfe eine kurdische Kundgebung gegen Gewalt an Frauen attackiert und tagelang für Ausschreitungen gesorgt. Auch jetzt nehme die Türkei Einfluss auf die gegen Israel gerichtete Demonstrationen. Neben den Aussagen Erdogans nannte der Innenminister das Schwenken zahlreicher türkischer Fahnen auf den Demos.

"Lehnen unbegründeten Aussagen des Innenministers ab"

Zu den Aussagen von Nehammer hieß es laut "APA" in einem Schreiben des türkischen Außenministeriums: "Wir lehnen die unbegründeten Aussagen des österreichischen Innenministers zu unserem Land und unserem Präsidenten im Zusammenhang mit den Protesten in Wien gegen die Gräueltaten Israels ab und verurteilen sie. Wir rufen die österreichischen Behörden dazu auf, diesen antitürkischen Erklärungen ein Ende zu setzen, die sich aus rein innenpolitischem Kalkül ergeben und die türkisch-österreichischen Beziehungen schädigen."

Vor dem Hintergrund der Eskalation des Nahost-Konfliktes kritisierte Erdogan aber nicht nur Österreich, sondern auch US-Präsident Joe Biden. "Mit Ihren blutigen Händen schreiben Sie leider Geschichte. Sie haben uns dazu gezwungen, das zu sagen", sagte Erdogan und bezog sich auf einen angeblich geplanten Waffenverkauf der USA an Israel, berichtet die APA.

Die "Washington Post" hatte zuvor berichtet, die Biden-Regierung habe kürzlich einen potenziellen Waffenverkauf im Umfang von 735 Millionen US-Dollar genehmigt. Offizielle Angaben gab es dazu zunächst nicht. Der "Boden Palästinas" werde mit "Gräuel, Schmerz und Blut gewaschen. Und Sie unterstützen das", sagte Erdogan.

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