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Strache warnte Benko und Glock vor Ibiza-Video

Heute Redaktion
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Vor Veröffentlichung des Ibiza-Videos telefonierte FPÖ-Chef Strache offenbar mit Immo-Investor Benko und Kathrin Glock, der Gattin des bekannten Waffenbauers.

Nachdem der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache von den Ibiza-Aufdeckern von "Süddeutsche Zeitung" und "Spiegel" zu dem Video befragt wurde und daher über die baldige Veröffentlichung Bescheid wusste, rief er gleich mehrere Personen an.

Strache telefonierte zunächst mit Immobilieninvestor Rene Benko und anschließend mit Kathrin Glock, die Ehefrau des Waffenindustriellen Gaston Glock. Das zeige eine Rufdatenrückerfassung der "SoKo Ibiza", berichtete das "Profil" am Samstag. Der Ex-Vizekanzler soll Benko kaum eine halbe Stunde nach der Medienanfrage angerufen haben. Über den Signa-Gründer meinte Strache in dem Video unter anderem, er zahle "die ÖVP und uns".

Benko-Firma bestätigt Strache-Anruf

Signa bestätigte auf Anfrage von "Profil" einen "telefonischen Kontakt, in welchem Herr Strache Befürchtungen zur Existenz eines ominösen Videos geäußert hat und dass eventuell missverständliche Äußerungen und haltlose Behauptungen in diesem Video aufgestellt werden".

Darüber hinaus hat Strache laut dem Bericht mit Kathrin Glock und einer weiteren Nummer, die der Firma Glock GmbH zuordenbar ist, telefoniert. Auch Glock wurde im Ibiza-Video als FPÖ-Spender genannt.

Alle im Video genannten Personen und Unternehmen (etwa auch die Milliardärin Heidi Horten oder der Glücksspielkonzern Novomatic) haben stets betont, zu keinem Zeitpunkt Spenden an die FPÖ oder der FPÖ nahestehenden Vereinen geleistet zu haben.

Gudenus telefonierte mit Tschank

Auch der frühere freiheitliche Klubobmann Johann Gudenus, der ebenfalls im Ibiza-Video zu sehen ist, soll vor der Veröffentlichung eifrig telefoniert haben. "Hauptsächlich" habe er Telefonnummern angerufen, die dem Freiheitlichen Bildungsinstitut zuzurechnen seien.

Aber auch mit FPÖ-Abgeordnetem Markus Tschank habe er mehrmals telefonisch konferiert. Tschank war für einen FPÖ-nahen Verein zuständig, der als Empfänger von verdeckten Parteispenden im Gespräch war.

U-Haft für Ibiza-Verdächtige

Über die drei mutmaßlichen Drahtzieher des Ibiza-Videos wurde inzwischen die Untersuchungshaft verhängt. Es liege auch der Verdacht vor, dass die Hintermänner versuchten, Strache zu erpressen, berichtet der "Kurier".

Laut der elf Seiten starken Festnahmeanordnung, die dem "Kurier" vorliegt, soll K. nach der Veröffentlichung der Video-Kurzversion versucht haben, "bisher nicht veröffentlichte Passagen der Videos" an Strache und Gudenus zu verkaufen. Zugleich sollte die Veröffentlichung neuer Video-Passagen durch "Bezahlung eines nicht näher genannten Geldbetrages" vermieden werden.

Auch soll laut Anklagebehörde ein Online-Medium gegen Bezahlung von 60.000 Euro mit Falschinformationen über die Ibiza-Macher gefüttert worden sein. Kurios: Der Medienmacher bestreitet den Vorgang.

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