Politik

Strache-Spesen: Wie der Betrug gelaufen sein soll

Ex-FPÖ-Chef Strache steht vor dem Rauswurf aus der Partei. Nicht unwesentlich ist die Spesen-Affäre – und hier gibt es neue Details.

Heute Redaktion
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Heinz-Christian Straches Auftritt im Ibiza-Video verziehen ihm viele Anhänger der FPÖ ja noch. Die EU-Wahl wenige Tage nach dem Hochgehen des Skandals war keine Katastrophe für die Partei. Strache erhielt sogar genug Vorzugsstimmen, um ihn vom letzten Listenplatz ganz nach vorne zu reihen, doch er verzichtete auf das Mandat.

Richtig desaströs war dagegen die "Spesen-Affäre" im Herbst. Der Vorwurf: Strache soll auch private Ausgaben über sein 10.000-Euro-Spesenkonto bei der Wiener FPÖ verrechnet haben. Strache bestreitet die Vorwürfe, es gilt die Unschuldsvermutung.

Den Stein ins Rollen brachte Oliver R., der frühere Bodyguard des FPÖ-Chefs. Er soll übrigens auch etwas mit der Erstellung des Ibiza-Videos zu tun gehabt haben – auch hier gilt die Unschuldsvermutung.

So lief das System

In einem Bericht des "Kurier" wird nun erstmals geschildert, wie der mutmaßliche Spesenbetrug abgelaufen sein soll. Bei Einkäufen, deren Rechnungen bei der FPÖ nicht als Spesen durchgegangen worden wären, soll Oliver R. Rechnungen für Konsumationen in gleicher Höhe bei Szenelokalen und Restaurants eingesammelt haben – "für seinen Chef".

Die falschen Belege seien dann in die FPÖ-Buchhaltung gewandert. Aber, so der Bericht, R. habe von jedem Zettel eine Kopie angefertigt und auch Straches Einkaufsrechnungen behalten. All diese Belege habe er "in einigen Schuhschachteln" an die Staatsanwaltschaft übergeben, nachdem er im September nach einer Hausdurchsuchung festgenommen wurde.

FPÖ-Klubchef Herbert Kickl hat indes die Geduld verloren: "Es geht darum, dass er durch mutmaßlich gefälschte Spesenabrechnungen seine eigene Partei geschädigt hat, um private Aufwendungen zu finanzieren. Also nicht die FPÖ hat ihn zum Opfer gemacht, sondern er steht im Verdacht, als Täter die FPÖ geschädigt zu haben", sagt er zum "Kurier".

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