Politik

Strache trotzig: "Ich kann keine Pandemie erkennen"

In der Pressestunde zeigte Heinz-Christian Strache mangelndes Verständnis für die derzeitge Corona-Politik. Die Zahlen seien nicht besorgniserregend.

Teilen
HC Strache in der ORF-Pressestunde
HC Strache in der ORF-Pressestunde
screenshot ORF

In der ORF-Pressestunde zu Gast war am Sonntagvormittag Team-HC-Strache-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache. In dem Gespräch gab es Fragen zu den Themen, die momentan sein Leben und seine Karriere prägen. Strache äußerte und unterstrich seine klare Meinung und seinen Standpunkt zu der Spesen- und Ibiza-Affäre und den Vorwürfen gegen ihn. Er habe sich nichts zu Schulden kommen lassen und sei ein unbescholtener Bürger.

Corona-Pandemie

Doch auch hinsichtlich der Corona-Krise vertritt Strache eine klare Haltung. Bei den ihm "bekannten, evidenzbasierten Zahlen" könne er keine Pandemie erkennen. Es sei klar, dass das Virus existiert und sich verbreite, aber dass die aktuelle Situation "überhaupt nicht besorgniserregend" sei. Es gebe PCR-Tests, die positiv seien, es aber – so Experten, "die leider viel zu wenig zu Wort kommen" - in 95% der Fälle keine Symptome gebe. "Das heißt keinerlei Auswirkungen, das heißt, nicht einmal sicher ob [die positiv Getesteten] eine Infektion haben." Nur fünf Prozent der positiv getesteten Personen befänden sich zur Behandlung in einem Spital, wobei wiederum nur zehn Prozent der sich im Krankenhaus befindlichen Intensivpatienten seien, so Straches Aussage.

Strache vertraut "Covid-Idioten"

Dies entspricht jedoch nicht der Wahrheit. Informationen aller zuständigen Stellen zufolge stimmen die von Strache angenommenen Zahlen nicht - maximal 65% aller getesteten Personen wiesen keine Symptome auf. Der Team-HC-Strache-Spitzenkandidat vertraue Aussagen von internationalen Experten, von denen er wisse, dass sie "als Covid-Idioten" hingestellt werden, obwohl sie anerkannte Experten seien. Auf die Frage hin, ob er denn die Zahlen der Stadt Wien nicht glaube, entgegnete er, dass er jene sehr wohl glaube, die Zahlen aber "nicht angst- und besorgniserregend" seien.

Es handele sich um "überzogene Angst- und Panikmache" wie auch schon vor dem ersten Lockdown, dessen Notwendigkeit Strache zufolge auch diskutabel sei. Er fragt sich, ob der schwedische Weg ohne Lockdown nicht auch eine Möglichkeit gewesen wäre (zu Erinnerung: in Schweden starben acht Mal mehr Covid-Patienten als in Österreich).

Nur Risikogruppen schützen

Gefährlich sei das Virus in Straches Augen lediglich für Risikopatienten. Hier müsse man ansetzen und mehr für deren Schutz und Sicherheit tun. Pflegeheime müssten "Corona-frei" gehalten werden. Besuche in den Heimen müssten mit strengeren Auflagen verbunden sein, wie der Desinfektion vor dem Betreten des Heimes und dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

Eine Auslegung der Maßnahmen sieht er nur dort als sinnvoll, wo es darum geht, die Risikogruppen vor einer Infektion zu bewahren. Bundesweit geltende Maßnahmen, die alle betreffen, seien nicht nachvollziehbar.

Mehr Aufklärung von Experten

Der ehemalige Wiener FPÖ-Chef fordert, dass mehr Experten in Österreich zu Wort kommen. Die Regierung spreche laut ihm nämlich nicht über evidenzbasierte Daten. "Ich erlebe hier eine Message-Control-Pressekonferenz nach der anderen, wo das Regierungsquartett sich als Experten hinstellt, aber keinen Experten dort hinstellt, der auf Basis der evidenzbasierten Fakten die Bürger aufklärt."

Auch gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz feuerte Strache. Seinen Umgang mit der Corona-Krise kritisiert er scharf.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>26.12.2024: Dompfarrer über VdB-Entscheidung zu Kickl "verwundert".</strong> Toni Faber (62) äußert sich in "Heute" über den Bundespräsidenten, der Kickl nicht den Regierungsauftrag erteilt hatte. "Es hat mich verwundert". <strong><a data-li-document-ref="120079447" href="https://www.heute.at/s/dompfarrer-ueber-vdb-entscheidung-zu-kickl-verwundert-120079447">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
    26.12.2024: Dompfarrer über VdB-Entscheidung zu Kickl "verwundert". Toni Faber (62) äußert sich in "Heute" über den Bundespräsidenten, der Kickl nicht den Regierungsauftrag erteilt hatte. "Es hat mich verwundert". Weiterlesen >>
    Sabine Hertel