Wien
"Stinkt unerträglich" – Mieter lebten auf Müllhalde
Bei einem Wohnhaus in Wien-Ottakring wird der Müll nicht abgeholt, der Hof verdreckt zunehmend. Für die Bewohner wird die Situation unerträglich.
"Es herrscht einfach Chaos" klagt einer der betroffenen Mieter in Wien-Ottakring. Er wohnt seit 21 Jahren im Haus, aber was aktuell geschieht, ist ihm zu viel. Weil eine Partei den Sperrmüll illegal im Hof lagert, kommt die MA 48 nicht mehr zu den Containern, der Müll wird nicht mehr abgeholt.
"Kann nicht lüften, weil es so stinkt"
Der Müll türmt sich nun schon seit einem Monat, erzählt der 55-jährige Mieter. Sachen verrotten, inzwischen tummeln sich auch die Schädlinge im Hof. Der Mieter wohnt im ersten Stock. "Lüften kann ich nicht mehr. Da stinkt es nur noch unerträglich", so der Mieter verzweifelt.
Er hat selbst alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Er wandte sich an Magistrat, Mieterhilfe und die Gruppe Sofortmaßnahmen, helfen konnte ihm bisher allerdings keiner. "Die Hausverwaltung interessiert es auch nicht", seufzt der Mieter im Gespräch mit "Heute".
Als wäre die Situation im Haus nicht schon schlimm genug, kommen auch immer wieder Obdachlose ins Haus. Das Haustor sei immer offen, erzählt der Mieter. Die Obdachlosen würden in den Hof urinieren, was den Gestank noch verschlimmert.
Gesundheitsdienst wurde eingeschalten
"Heute" fragte daraufhin bei den zuständigen Stellen nach. Von der Hausverwaltung heißt es auf eine Anfrage, dass eine Reinigungsfirma beauftragt wurde, die das Haus entrümpeln und saubermachen soll. Gegen den Verursacher laufen laut Angabe der Hausverwaltung bereits einige Verfahren. Auch das Problem mit dem Haustor sei bekannt, dieses solle demnächst von einer Fachfirma in Stand gesetzt werden. Die Hausverwaltung betont abschließend "wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Zustand wieder in Ordnung zu bringen und entschuldigen uns für die Umstände!"
Auch die MA 48 erklärte die Situation auf "Heute"-Anfrage. Wegen illegaler Ablagerungen von Sperrmüll ist der Zugang und Transport der Müllcontainer für die Mitarbeiter seit dem 28. April nicht möglich. Diesbezüglich stehe man in Kontakt mit der Hausverwaltung. Weiter heißt es von der MA 48: "Heute, 3. Mai, hätte die nächste Entleerung stattfinden sollen. Da der Sperrmüll nach wie vor nicht entfernt worden ist, haben wir die MA 15 zur Beseitigung des sanitären Übelstandes eingeschalten". Jetzt übernimmt also der Gesundheitsdienst.
Wie der Mieter auf Nachfrage bestätigt, hat die Reinigungsfirma den Unrat tatsächlich entfernt. "Die haben mehrere Ladungen mit Kleinbussen weggefahren. Das hat schon gedauert", erzählt der 55-Jährige, der sichtlich erleichtert ist, dass das Chaos im Haus nun hoffentlich ein Ende hat.