Politik
Steuersenkung für Wirte – Gäste zahlen weiter mehr
Für Gastronomie und Hotellerie wurde die Mehrwertsteuer wegen Corona auf 5 Prozent gesenkt. Doch Konsumenten zahlen weiter hohe Preise.
Die befristete Mehrwertsteuersenkung für Gastronomie und Hotellerie sollte die Branche finanziell entlasten, weil die Umsätze wegen des Lockdowns eingebrochen waren. Konsumation sollte billiger und dadurch mehr Gäste angelockt werden. Die Aktion kostete bisher fast 700 Mio. Euro.
Doch Gastwirte und Hoteliers gaben die Steuersenkung nicht an die Konsumenten weiter, zeigt eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) im Auftrag der Arbeiterkammer (AK). "Das war von der Politik geplant, jetzt haben wir Gewissheit", so der Leiter des AK-Steuerrechts, Dominik Bernhofer zu "Heute". Die Steuersenkung sei als "effektive Unternehmensförderung" zu sehen.
AK befürchtet Preisschübe
Was die AK speziell wurmt: Steuererhöhungen in der Branche wurden in den letzten Jahren sofort an die Konsumenten weiter verrechnet, Steuersenkungen aber nicht. Die Wifo-Studie bestätige auch Kritik an der mangelnden Treffsicherheit der Maßnahme. Vor allem Betriebe profitierten, die trotz Lockdown gute Umsätze hatten, betont die AK. Sie befürchtet Preisschübe, wenn die Steuersenkung Anfang 2022 auslaufen wird.