Schriftsteller sucht Ideen

Star-Autor Klementovic belauscht U-Bahn Gäste

Der Österreicher hat in seiner Karriere schon einige Bestseller geschrieben. Doch woher nimmt der Autor nur seine Inspiration?

Victoria Zemanek
Star-Autor Klementovic belauscht U-Bahn Gäste
Roman Klementovic
René Kovacs

Einen gelungenen Roman zu verfassen, ist nicht leicht. Auch die erfolgreichsten Autoren kämpfen oft mit einem leeren Blatt (zum Beispiel Thomas Brezina (61) (wie "Heute" berichtete)). Star-Autor Roman Klementovic (42) ist da keine Ausnahme.

Dennoch ist sein neuester Thriller "Tränengrab" vor Kurzem erschienen. Dieser handelt von einer Mutter, die eine schwerwiegende Entdeckung in ihrer Familie macht und sich dann entscheiden muss, wie sie damit umgeht.

Die Ideen kommen dann immer, wenn ich am wenigsten dran glaub oder es am wenigsten erwarte.
Roman Klementovic
im Gespräch mit "Heute"

Woher der Schriftsteller seine Ideen hat, kann er so gar nicht sagen: "Wenn ich das wüsste, würde ich genau das machen. Weil viel zu viele Wochen und Monate vergehen, wo ich keine Idee hab", erklärt Klementovic im "Heute"-Talk, "die Ideen kommen dann immer, wenn ich am wenigsten dran glaub oder es am wenigsten erwarte. Einmal war es so, dass ich ein Gespräch in der U-Bahn aufgeschnappt hab und dann hat sich mein Kopfkino in Gang gesetzt".

"Tränengrab"

In seinem neuen Roman "Tränengrab" besucht Protagonistin Evelyn, nach dem Tod ihres Mannes für ein paar Tage die Familie ihrer Tochter. Doch in der kleinen Stadt herrscht große Aufregung. Ein 16-jähriges Mädchen ist verschwunden. Es dauert nicht lang, bis die verstümmelte Leiche gefunden wird. Während die Polizei vergeblich nach dem Mörder sucht, macht Evelyn eine schreckliche Entdeckung.

Ich schreib die Geschichten so wie sie mir am besten gefallen.
Roman Klementovic
im Gespräch mit "Heute"

"Tränengrab" ist der siebte Roman des Österreichers. Und seine Bücher sind durchaus erfolgreich, "Immerstill" wurde bereits verfilmt, während "Wenn das Licht gefriert" gerade in Verhandlungen steckt.

Druck, einen erfolgreichen Band zu produzieren, hat der 42-Jährige aber nicht: "Ich bin draufgekommen, dass die Geschmäcker auch beim Lesen so verschieden sind. Und wenn ich mir vornehmen würde, ich müsste das so schreiben, dass es allen gefällt, das funktioniert sowieso nicht. Ich schreib’ die Geschichten so, wie sie mir am besten gefallen. Das nimmt den Druck und befreit beim Schreibprozess", erklärt der Österreicher im "Heute"-Talk.

Wenn es jedoch um die Verfilmungen seiner "Babies", wie Klementovic seine Bücher nennt, geht, ist der Autor weniger entspannt: "Es war ein schwieriger Prozess für mich, dass das nicht mehr mein Baby ist und ich das jetzt abgegeben habe und das war halt ein Lernprozess. Ich durfte Feedback geben, aber es war halt nicht mehr mein Baby. Man verkauft quasi die Rechte und jemand anderes darf mit dem Stoff dann was Neues machen".

Geheimnisse sind überall

Ein Erfolgsgeheimnis des Star-Autors lässt sich bei seinen ganzen Büchern doch herauskristallisieren: Geheimnisse. "Ich liebe Geheimnisse. Darum liebe ich es auch, das in meinen eigenen Geschichten zu verpacken. In Wirklichkeit ist das für mich das Spannendste im Titel des Buches oder der Überschrift oder gleich auf der ersten Seite Geheimnisse aufzuwerfen und die Leser bis zum Schluss im Dunklen zu lassen", schwärmt Klementovic.

Diese Spannung, die der Autor aufbaut, zieht sich durch das ganze Buch und macht seine Werke auch aus: "Das Feeling meiner Geschichte ist sehr ähnlich, weil ich keine Thriller schreib, die mit dem Vorschlaghammer daherkommen und besonders blutrünstig sind. Meine Thriller leben eher von subtiler Spannung, von Stille, von Geheimnissen, von mysteriösen Ereignissen. Das ist eher was, was sich durch all meine Geschichten zieht".

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der österreichische Bestsellerautor Roman Klementovic schöpft seine Inspiration oft aus unerwarteten Momenten, wie etwa belauschten Gesprächen in der U-Bahn
    • Sein neuester Thriller "Tränengrab" handelt von einer Mutter, die nach dem Tod ihres Mannes eine schreckliche Entdeckung macht, und spiegelt Klementovics Vorliebe für subtile Spannung und Geheimnisse wider
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