Wien

Stadt fixiert neuen Stadtteil für 21.000 Menschen

Bezahlbar, an die Öffis angebunden, viel Grün – das soll das Stadtentwicklungsgebiet im Süden Wiens bringen. Der Opposition fehlt Bürgerbeteiligung. 

Heute Redaktion
Klimafit an der U1 leben - das neue klimafreundliche Wohnprojekt im Süden Wiens wurde am Donnerstag fixiert.
Klimafit an der U1 leben - das neue klimafreundliche Wohnprojekt im Süden Wiens wurde am Donnerstag fixiert.
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Im Februar ging es los mit dem Planungs- und Beteiligungsprozess für das Stadtentwicklungsgebiet Oberlaa, Unterlaa und Rothneusiedl. Dort, im Süden Wiens, soll ein Vorreiter-Stadtteil für Klimaschutz entstehen. Das Gebiet soll mit zahlreichen Grün- und Freiräumen glänzen und mit Stadtlandwirtschaft und Wohnraum für 21.000 Menschen. Am Donnerstag wurde im Gemeinderat der neue Flächenwidmungsplan durchgebracht. Hier gibt es die ersten Renderings der Anlage:

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    Stadt Wien

    In der Sitzung des Wiener Gemeinderates am Donnerstag haben SPÖ, Grüne und NEOS die neuen Flächenwidmungs- und Bebauungspläne für Oberlaa, Unterlaa und Rothneusiedl durchgebracht. Rund 650 Stellungnahmen sind im Rahmen der öffentlichen Auflage eingelangt. Aus Sicht der FPÖ wurde jedoch viel zu wenig Rücksicht auf die Anliegen der Bürger genommen. Darum wurde auch ein Absetzungsantrag eingebracht, der abgewiesen wurde.

    "Allen voran die SPÖ, aber auch NEOS oder Grüne, sollen das Wort 'Bürgerbeteiligung‘ bitte nie mehr in den Mund nehmen, denn diese muss man in den Plänen mit der Lupe suchen. Unterm Strich kommt es so, wie es sich die Stadtregierung wünscht", hält der freiheitliche Gemeinderat und Bezirksparteiobmann in Favoriten, der FPÖ-Abgeordnete Stefan Berger fest. Statt auf Bürgerwünsche zu reagieren, "entstehen wieder Wohntürme und die Festwiese, beliebt für Veranstaltungen wie dem Kindertheater oder den Kultursommer, wird verbaut." Die neuen Wohnungen verärgern bereits die alteingesessenen Anwohner:

    Das Beste aus Stadt und Land?

    "Rothneusiedl vereint das Beste aus Stadt und Land, aus Altem und Neuem, aus Technologie und Natur. Jetzt gilt es, gemeinsam die weiteren Grundlagen für den neuen Stadtteil zu schaffen. Wir werden die Bevölkerung in diesen Zukunftsprozess intensiv einbinden, einen klimafitten Stadtteil der Zukunft entwickeln und dabei den Erhalt großflächiger Grünräume garantieren. Denn ein Drittel des Gebiets und damit eine Fläche von umgerechnet 56 Fußballfeldern bleiben Grünraum, es gibt großzügige Grünkorridore", so Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) anlässlich des Auftaktes für den Entwicklungsprozess des städtebaulichen Leitbilds zum Planungs-Auftakt im Februar.

    4000 neu gepflanzte Bäume und begrünte Dächer würden die positiven Klimaeffekte verstärken. Ganz zentral sei die öffentliche Anbindung des neuen Stadtteils. Dafür solle die Verlängerung der U1 nach Rothneusiedl sorgen. Doch die ÖVP findet: "Mit diesem Flächenwidmungsplan wurde eindeutig über das Ziel hinausgeschossen".

    "Die SPÖ versteht Oberlaa einfach nicht"

    Wie die FPÖ bemängelt auch die ÖVP die, ihrer Ansicht nach, geringe Mitsprachemöglichkeit von Bürgern: "Die Schwerpunktdebatte im Wiener Gemeinderat hat vor allem eines wieder gezeigt: Die SPÖ versteht Oberlaa einfach nicht", so der Favoritner Gemeinderat Peter Sittler (ÖVP) in der Sitzung am Donnerstag. Dies lasse einen nicht nur ratlos, sondern auch verärgert zurück. "Vor allem weil schon wieder über die Bürgerinnen und Bürger drübergefahren wird", so Sittler.

    Das neue 124 Hektar große Gebiet würde direkt an die U1 angebunden und auch das Zuhause eines hochmodernen Zukunftsquartiers der Wiener Stadtwerke, das für eine klimaneutrale Infrastruktur sorge. Ein Drittel des Gebiets, und damit mehr als 40 Hektar, sei als klimawirksame Grün- und Freifläche geplant.

    Neunzig Prozent der Grünflächen gesichert

    "Für den Lebensraum der Tierwelt und den Durchzug von frischer, kühler Luft eine wichtige Voraussetzung. Im gesamten Südraum Favoritens bleiben 90 Prozent der aktuell bestehenden Grünflächen dauerhaft gesichert", so formulierte es die Stadt Wien im Februar – während die FPÖ am Donnerstag die Ansicht äußerte, durch das Projekt  würden "175 Fussballfelder große fruchtbaren Ackerboden in Rothneusiedl zerstört."

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