Wiener Aufräumcoach weiß Rat
Diese fünf Ordnungstipps können deine Ehe retten
Die Themen Ordnung und Sauberkeit zählen in Beziehungen zu den größten Liebeskillern. Aufräumexpertin Desirée Schweiger hat die rettenden Tipps.
Wer kennt sie nicht, die offene Zahnpastatube, die schon so manche Ehe gesprengt hat: "Bei gemeinsam genutzten Bereichen muss man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen (...), damit es funktionieren kann", verrät die Wiener Aufräumexpertin Desirée Schweiger (38) im Gespräch mit "Heute".
In der Partnerschaft helfe es auch, wenn man dem Partner vermittelt, wie wichtig einem Ordnung ist und man dann gemeinsam sinnvolle Wege sucht. Hilfreich sei auch, wenn man selbst ein gutes Vorbild ist, indem man seine eigenen Bereiche aufräumt und seine Sachen wegräumt.
„Zum Ordnung schaffen gehört als Erstes immer das Ausmisten, da fast alle Menschen zu viel besitzen“
Ausmisten ist der Anfang einer guten Ehe
Zum Ordnung schaffen gehöre als Erstes immer das Ausmisten, da fast alle Menschen einfach zu viel besitzen, so Schweiger. "Aber dies ist eben nur der erste Schritt. Somit ist Ausmisten ein Prozess, der erledigt gehört, bevor Ordnung geschaffen werden kann", betont sie.
Brauche ich das – oder nehme ich Abschied
1.) Zunächst muss alles aus den Kästen geholt werden. "Achtung, es wird chaotisch: Aber es wird immer schlimmer, bevor es besser wird – das Herausräumen ist wichtig, da man somit quasi eine leere Leinwand hat und man sich außerdem der Masse an Dingen, die man besitzt, bewusst wird."
2.) Danach wird aussortiert, auf mehrere Stapel: Behalten, Wegwerfen, Spenden, Verschenken; alles einmal in die Hand nehmen und beurteilen, auf welchen Stapel der Gegenstand wandern soll. Sich fragen: haben wir das in mehrfacher Ausführung? Werden so viele davon benötigt? Ist es womöglich defekt, abgelaufen oder nicht mehr richtig verwendbar? Dann sollte es unbedingt aussortiert werden. Wurde es im letzten Jahr kein einziges Mal verwendet? Dann nicht lange überlegen und sich davon verabschieden.
Gleiches zu Gleichem
3.) Danach werden sinnvolle Kategorien gebildet. Alles, was noch übriggeblieben ist, kategorisieren. Gleiches zu gleichem. Wie alle Backutensilien zusammen legen oder alle Langarmshirts auf einen Haufen legen.
4.) Dann heißt es, den richtigen Aufbewahrungsplatz auszuwählen: Dinge, die man selten benötigt, ganz nach oben räumen oder in den Abstellraum/Keller/Dachboden. So wenig Dinge wie möglich hintereinander aufbewahren (besser Drehteller oder lange Ordnungsboxen verwenden). Wichtig: Alle Dinge sollten einen bestimmten Platz haben und auch immer wieder dorthin zurückgeräumt werden. Alle Haushaltsmitglieder sollten wissen, wo dieser Platz ist.
Ordnung braucht Routinen
5.) Manchmal können passende Ordnungsboxen oder andere Ordnungshelfer sinnvoll sein.
6.) Alles beschriften!
Und wenn alles seinen Platz hat, müssen Routinen eingeführt werden. Am besten täglich ein paar Minuten alles wieder an seinen Platz räumen oder eine/mehrere der folgenden Regeln anwenden:
Regeln zum Verinnerlichen
▶1 Minuten Regel: Alles, was kürzer als eine Minute dauert, wird sofort erledigt. Beispiel: Du kommst nach Hause, anstatt die Jacke einfach irgendwo hinzulegen, wird sie sofort aufgehängt.
▶1 Mal Berühren Regel: Alles wird nur einmal berührt und nicht dazwischen irgendwo abgelegt. Beispiel: Du schneidest Gemüse mit einem Messer. Dieses wäscht du anschließend gleich ab, trocknest es und gibst es zurück in die Schublade.
▶Keine leeren Hände Regel: Wenn du in einen anderen Raum gehst und sich irgendwas in dem jetzigen Raum befindet, was in den anderen Raum gehört, nimmst du es sofort mit. Beispiel: Du wachst auf und gehst in die Küche, um dir deinen ersten Kaffee zu machen. Nimm doch gleich dein Wasserglas vom Nachttisch mit in die Küche.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Aufräumexpertin Desirée Schweiger gibt fünf wesentliche Tipps, um durch Ordnung und Sauberkeit die Ehe zu retten: Zunächst sollte man ausmisten, dann alles kategorisieren und den richtigen Aufbewahrungsplatz wählen, passende Ordnungsboxen nutzen und alles beschriften
- Zudem empfiehlt sie, tägliche Routinen und einfache Regeln wie die "1-Minuten-Regel" und die "Keine leeren Hände Regel" zu verinnerlichen, um dauerhaft Ordnung zu halten