"Das geht überhaupt nicht"

SPÖ-Leak – Babler sucht jetzt nach dem Maulwurf

Der Leak des SPÖ-Wahlprogramms ist für Parteichef Andreas Babler ein absolutes No-Go. "Ich werde das stoppen", kündigte er im Sommergespräch an.

Nicolas Kubrak
SPÖ-Leak – Babler sucht jetzt nach dem Maulwurf
SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler im ORF-Sommergespräch 2024 mit Martin Thür am Traunsee (OÖ)
ORF/Roman Zach-Kiesling

Die vergangene Woche sorgte für massive Turbulenzen in der Löwelstraße – und zeigte erneut, dass von Geschlossenheit in der Partei nicht die Rede sein kann. Wenige Tage vor der Nationalratswahl sorgt das für doppelten Ärger.

Erst der Skandal rund um die Besetzung eines Freundes von Linzer Bürgermeister Klaus Luger für das Brucknerhaus, dann der Leak des Parteiprogramms sowie der kritischen Anmerkungen von Doris Bures. Aus ihrer Sicht zeige das Papier zu wenig Schwerpunktsetzungen und Priorisierungen und verliere sich in unbedeutenden Bereichen in liebevollen Details, so die Zweite Nationalratspräsidentin.

"Das geht überhaupt nicht"

Am Montag war SPÖ-Chef Andreas Babler Gast im ORF-Sommergespräch, wo es natürlich auch um die parteiinternen Streitigkeiten zum Wahlprogramm ging. Dieses Papier gebe es seit Mitte Juli und es werde aktuell in einem demokratischen Prozess abgestimmt, erklärte der Politiker.  "Es beschäftigt mich, dass es da jemanden gibt, der das Papier an die Öffentlichkeit leakt, um Unruhe zu bringen. Das geht überhaupt nicht", ärgerte sich Babler und kündigte an, dass "jemand" Verantwortung übernehmen müsse. "Ich werde das stoppen müssen."

SPÖ-Chef Andreas Babler im ORF-"Sommergespräch" 2024

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    Vom Regen in die Gaststube: Das Wetter hatte es mit SPÖ-Chef Andreas Babler am Montagabend nicht gut gemeint, als ihn ORF-Moderator Martin Thür am Traunsee zum traditionellen "Sommergespräch" anlässlich der Nationalratswahl im Herbst empfing. Als erster der bisherigen Spitzenkandidaten musste Babler statt unter freiem Himmel in einem Innenraum interviewt werden.
    Vom Regen in die Gaststube: Das Wetter hatte es mit SPÖ-Chef Andreas Babler am Montagabend nicht gut gemeint, als ihn ORF-Moderator Martin Thür am Traunsee zum traditionellen "Sommergespräch" anlässlich der Nationalratswahl im Herbst empfing. Als erster der bisherigen Spitzenkandidaten musste Babler statt unter freiem Himmel in einem Innenraum interviewt werden.
    ORF/Roman Zach-Kiesling

    "Das ist das Problem der SPÖ"

    Dass Bures Kritik am Programm äußert, sei legitim, so Babler. Es habe im Parteivorstand allerdings nur eine Gegenstimme bei 60 Stimmberechtigten gegeben – und Doris Bures habe dafür gestimmt, ließ der SPÖ-Mann wissen. Auf die Aussage von ORF-Moderator Martin Thür, dass es öffentlich immer wieder Gegenstimmen gebe, sagte er: "Das ist das Problem der SPÖ, dass öffentlich immer jemand glaubt, bremsen zu müssen."

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • SPÖ-Chef Andreas Babler ist entschlossen, den Leak des Wahlprogramms zu stoppen und sucht nach dem Verantwortlichen
      • Die Partei ist von internen Streitigkeiten geplagt, insbesondere nach kritischen Anmerkungen von Doris Bures
      • Babler betont, dass das Programm demokratisch abgestimmt wurde und kritisiert öffentliche Gegenstimmen als ein Problem der SPÖ
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